App statt Zettel: Restaurantbesuche komfortabler machen

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App statt Zettel: Restaurantbesuche komfortabler machen

Kommentare zum Artikel: 10

Seit Wochen diskutieren wir über die Corona Warn App, die aller Wahrscheinlichkeit nach am Montag (15.06.2020) auch bei uns in Deutschland starten soll. Hightech, um mögliche Kontakte mit Infizierten nachverfolgen zu können. Aber wenn wir in ein Restaurant gehen, den Friseur besuchen oder einen Eisbecher löffeln wollen, dann müssen wir ein Formular auf Papier ausfüllen – mit zumindest fragwürdigem Datenschutz.

Der QR Code der Besucher ist schnell und unkompliziert eingelesen; Rechte: WDR/Schieb

Der QR-Code der Besucher ist schnell und unkompliziert eingelesen

QR Code scannen – fertig

Doch nun haben findige Köpfe eine App entwickelt, die das lästige Ausfüllen von Formularen auf Papier weitgehend überflüssig macht. Sofern sich alle auf die App einlassen: Geschäftsbetreiber und Kunden. Dann geht das Hinterlassen der Daten viel schneller und bietet außerdem besseren Datenschutz.

Die Idee der Herein! getauften App:  Die Kunden laden die App herunter und hinterlegen einmalig im Smartphone ihre Kontaktdaten. Also Name, Adresse und Telefonnummer sowie E-Mail-Adresse. Die App erzeugt daraufhin einen eindeutigen QR-Code, der alle wichtigen Daten enthält. Mit dem iPhone lässt sich der QR-Code sogar in die Wallet übernehmen und steht so besonders schnell zur Verfügung.

Die Mitarbeiter im Restaurant, im Eiscafé oder im Beauty-Salon (wo auch immer aufgrund geltender Corona-Vorschriften die Daten der Besucher erfasst werden müssen) scannen mit dem Smartphone den QR-Code, den die App erzeugt hat. Fertig. Das geht blitzschnell.

Installation und Einrichten des QR-Codes ist sehr einfach

Für Kunden kostenlos, kleine Gebühr für Betreiber

Damit das klappt, müssen nicht nur die Kunden, sondern natürlich auch die Lokale und Geschäfte mit der App versorgt sein. Da die App für die Kundinnen und Kunden kostenlos ist, sollte das kein Problem sein. Die Betreiber müssen die App für 25 EUR pro Gerät einmalig freischalten.

Die Betreiber von Restaurants und Salons profitieren von einem schnelleren und reibungslosen Ablauf. Die Daten sind blitzschnell erfasst, das auch noch fehlerfrei – außerdem ist der Datenschutz besser. Denn die Daten werden nur im Gerät gespeichert, das den Scan durchführt. Es ist nicht etwa so, dass der App-Betreiber wüsste, wann jemand wo gegessen und getrunken hat – und sogar womöglich auch noch mit wem.

Ein schlaues Konzept: Einfach, schnell, bequem – und auch noch diskreter als die Variante auf Papier, die aktuell fast überall im Einsatz ist.

 

Über den Autor

Jörg Schieb ist Internetexperte und Netzkenner der ARD. Im WDR arbeitet er trimedial: für WDR Fernsehen, WDR Hörfunk und WDR.de. In seiner Sendung "Angeklickt" in der Aktuellen Stunde berichtet er seit 20 Jahren jede Woche über Netzthemen – immer mit Leidenschaft und leicht verständlich.

10 Kommentare

  1. Eine richtig tolle Sache. Gerade Restaurants, Kneipen und Discotheken können dies wunderbar nutzen und für den Preis wirklich gut umsetzbar.

  2. Es geht noch komfortabler. Gar nicht erst ins Restaurant gehen.
    Nervt mich schon genug, dass man bereits auch vorher schon immer so viele Daten im Hotel hinterlassen musste. Werde bestimmt nicht Restaurants meine Daten geben.

  3. Ken Tucky am

    Ein Restaurant besuche ich erst dann wieder, wenn ich dieses ohne Angabe von Daten jeglicher Art besuchen kann. Das bedeutet, dass ich keine Kontaktdaten in eine Liste eintrage, als Smartphone-Verweigerer keine App nutze, selbstverständlich bar zahle und darüberhinaus der Maulkorbzwang beendet ist. Es wäre zwar schade, aber mit der Konsequenz des Restaurantverzichts müsste und könnte ich durchaus leben.

    • Jörg Schieb am

      Klingt so, als wären Sie der Ansicht; die Regeln wären eine Zumutung und pure Willkür. Das sehe ich anders: Die Bedrohung ist ernst, das Virus gefährlich und da nehme ich gerne zum Schutz der anderen und damit auch mir selbst einige Unbequemlichkeiten hin.

      • Ken Tucky am

        Sie haben meine Ansicht vollkommen richtig interpretiert und selbstverständlich respektiere ich Ihre Meinung. Dennoch sehe im Schlepptau der meiner Ansicht nach medial gepushten Gefahr unter anderem einen Schub von noch mehr Digitalisierung und damit von noch mehr Überwachung. Noch ist die App freiwillig, aber bleibt sie das? Was wird aus der geplanten Strand-App an der Ostsee? Werden Leute ohne Smartphone demnächst ausgegrenzt? Für möglich halte ich diesbezüglich alles. Wer nach vielen Jahrtausenden Existenz der Menschheit plötzlich Angst vor anderen Menschen hat, der sollte in seinem Zuhause verweilen und dabei hoffen, dass sich sein Immunsystem nicht langweilt.

  4. Ruri Manni am

    Oder man wartet bis sich die Hysterie gelegt hat. Diese Geschichten werde ich nicht mitmachen.
    Dafür habe ich mir fest vorgenommen mal wieder nach Venlo zu fahren. Das habe auch vorher schon mal als Tagesausflug gemacht, vom Ruhrgebiet aus nur eine Stunde Fahrzeit. In den Niederlanden kann man ohne Maskenpflicht eine Shopping-Tour machen und ohne Einzelheiten zu kennen kann man wahrscheinlich auch sein Schnitzel mit Pommes essen ohne Daten hinterlassen zu müssen.
    – Dringende Warnung!
    Ich würde keinesfalls morgen nach Holland reisen, so verlockend das auch ist weil in den Niederlanden Himmelfahrt kein Feiertag ist. Das wurde in normalen Zeiten schon oft voll und Abstand halten ist ja sinnvoll, auch im Nachbarland. Außerdem bleibt der Spaß auf der Strecke wenn man sich laufend auf die Füße tritt. Eigentlich würde ich lieber Wirte und Kaufleute im Umkreis von 1 KM Umkreis unterstützen, weniger in 100 KM Entfernung; aber erst unter halbwegs normalen Bedingungen und eine „Datenschleuder“ verbessert den Komfort noch nicht.

    • Wieso “Datenschleuder”? Die App liefert dieselben Daten an den Wirt, die Sie selbst sonst mit dem Stift eintragen. Nur schneller und einfacher – und sogar diskreter.

      • Ruri Manni am

        Ja, mehr passiert nicht mit den Daten, wenn die App nicht gehackt wird, von wem auch immer. Da lagern verführerisch eine Menge Informationen. Zu den Papierstapeln in den Kneipen dürfte es selbst der NSA schwer fallen so viele Hintertüren einzubauen. Das mit der Diskretion ist so eine Sache, auch wenn die Verschlüsselung nicht mehr bei der Schweizer Firma Crypto AG eingekauft werden kann da diese Firma im Besitz von CIA und BND im Jahre 2018 aufgelöst wurde. Es gibt einige, die aus verschiedensten Gründen durchaus mal den Rubikon überschreiten möchten und manchmal klappt es.
        Das alles lenkt natürlich von der Grundfrage ab, ob der Wert von Maskenpflicht und umfangreiches Sammeln von Kontaktdaten im vernünftigen Verhältnis stehen, überhaupt einen Wert haben oder unter bestimmten Bedingungen sogar schaden können. Jedenfalls haben andere Länder wie zum Beispiel die Niederlande dazu eine andere Meinung.

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