Wie Cloud Gaming der schwachen Switch helfen kann

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Wie Cloud Gaming der schwachen Switch helfen kann

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Die Nintendo Switch ist nicht die leistungsstärkste Konsole auf dem Markt, ganz im Gegenteil. Trotzdem ist gerade das Videospiel “A Plague Tale: Innocence” für sie erschienen. Dank Cloud-Gaming.

Das Spiel kam schon 2019 für PC und Konsole heraus und gehörte zu den grafisch hübschesten Spielen des Jahres. Das Mittelalterabenteuer um die junge Heldin Amicia de Rune und ihren kleinen Bruder Hugo führt die Spieler in den Hundertjährigen Krieg und eine Pestpandemie. Stimmungsvolle Mittelalterstimmung, tolle Lichteffekte und riesige Rattenschwärme zeichnen das Spiel aus.

Technisch anspruchsvolle Spiele sind eigentlich nichts für die Switch

Eigentlich ist die Nintendo Switch technisch viel zu schwach, um ein solches Programm ordentlich abzuspielen. Wer das Spiel kauft, lässt das Spiel deswegen über Serverfarmen laufen, das Game wird auf den Bildschirm der Spieler gestreamt. Im Prinzip wie ein Video, nur dass auch die Eingaben des Spielers berechnet werden müssen.

Dieses Cloud-Gaming ist für die Switch eine riesige Chance. Denn die Hardware der Switch kann nicht annähernd mit der Xbox Series oder der Playstation 5 mithalten – mit Cloud-Gaming via Internet kann die Konsole aber gleichziehen – theoretisch.

Das Spiel "A Plague Tale" läuft auf der Nintendo Switch. Bild: Thomas Ruscher/ WDR

“A Plague Tale: Innocence” und die Chancen des Cloud-Gamings.

Das Problem: Internet ist nicht die Stärke der Switch. Sie ist eine Hybrid-Konsole, sie kann auf dem großen Fernseher genutzt werden, aber auch mobil in der Straßenbahn oder im Park. Vor allem im letzteren Modus ist zuverlässiges Wlan keine Selbstverständlichkeit.

Aber selbst stationär, wenn die Konsole mit einem Fernseher verbunden ist, hat das Internet für Nintendo keine Priorität. Ein herkömmliches Lan-Kabel lässt sich an der Ur-Version gar nicht anschließen, dafür ist ein zusätzlicher Adapter nötig. Erst im Oktober soll eine neue Switch-Version mit Lan-Port erscheinen. Das spricht Bände, welche Bedeutung der Super-Mario-Konzern dem Internet einräumt.

Es hängt am schnellen Internet

Und nun wird also ein technisch anspruchsvolles Spiel wie “A Plague Tale: Innocence” via Cloud möglich und lässt die schwache Nintendo-Technik außen vor. Aber es ist Cloud-Gaming für eine Konsole, die nicht für Cloud-Gaming entwickelt wurde.

“A Plague Tale” auf der Switch läuft manchmal etwas hakelig, manchmal wird es ruckelig, Heldin Amicia reagiert nicht so schnell, wie ich es erwarte – aber es ist spielbar. Doch das täuscht nicht darüber hinweg, dass Cloud Gaming für die Hybrid-Konsole Switch nur eine Krücke ist, um die schwache Hardware zu kaschieren. Und es hängt wie so oft am zu lahmen Internet.

Über den Autor

Mit "Doom" fing es an; seitdem haben digitale Spiele Thomas Ruscher nicht mehr losgelassen. Wenn er nicht gerade selbst spielt, schreibt und spricht er über Battle Royale, Open Worlds, eSport, Roguelikes und alles, was sonst noch mit Games zu tun hat.

6 Kommentare

  1. MrMister am

    Nur dass ich das verstehe:
    Ich kaufe für 60 EUR ein Spiel, aber das ist gar nicht auf dem Datenträger sondern muss per ständiger Internetverbindung gestreamt werden? Bricht die ab, kein spielen möglich? Weiterverkauf des Spiels nicht möglich? Geht der Server offline, (Bezahltes) Spiel futsch?

    • Thomas Ruscher am

      “A Plague Tale: Innocence” kostet circa 40 Euro und wird im Nintendo eShop verkauft, also einen Datenträger gibt es da sowieso nicht mehr. Ohne Internetverbindung lässt sich das Game nicht spielen, wenn während des Spielens die Verbindung abbricht, geht es auch im Game nicht weiter – was ja vor allem auch für eine mobile Konsole wie die Switch problematisch ist. Weiterverkauft ist beim digitalen Kauf eh ausgeschlossen, weil das Spiel an den jeweiligen Account gebunden wird. Und ohne Server lässt sich das bezahlte Spiel nicht mehr spielen. Das alles ist jetzt nicht in erster Linie ein Cloud-Gaming-Problem, sondern trifft die meisten digitalen Spielekäufe.

      • Ich kaufe am PC auch nur noch digital, aber nur bei gog.com. Dort sind alle Spiele drmfrei: Das bedeutet, dass ich eine Installationsdatei herunterlade und dann offline das gekaufte Spiele installieren und spielen kann. Auch wenn Gog verschwände, könnte ich jederzeit meine gekauften Spiele spielen UND installieren. Die Kontrolle bei gestreamten Spielen liegt nahezu zu 100% beim Anbieter: Der bestimmt, wann, wie und wie lange ich mein gekauftes Spiel spielen darf/kann.
        Ein Weiterverkauf ist allerdings auch bei Gog durch die AGB nicht erlaubt …
        Ich sehe beim Streamen für den Kunden überhaupt keine Vorteile …

        PS: A Plague Tale ist ein tolles Spiel!

        • Thomas Ruscher am

          Ein bei Gog gekauftes Spiel ließe sich theoretisch beliebig bei Freundinnen und Freunden verteilen, oder? Der wesentliche Gedanken vom Streamen ist ja, dass man sich unabhängig von teurer Technik macht, keine Konsole für 500 Euro kaufen muss. Ist die Frage, ob das die Nachteile aufwiegt.

  2. Die Switch hängt technisch meilenweit hinterher und ist auch nicht besser als ein durchschnittliches Handy. Ich mag die schon, aber dass Nintendo überhaupt nicht an der Hardware schraubt, ist bitter für alle Fans. Jetzt kommt eine neue Switch mit Oled-Bildschirm. Da hat auch kein Mensch drauf gewartet.

    • Thomas Ruscher am

      Zumindest bekommt die “neue” Switch neben dem OLED-Bildschirm einen LAN-Anschluss. Aber ein technischer Sprung ist das nicht.

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