Diffuse Angst vorm Fingerabdruck im Personalausweis

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Diffuse Angst vorm Fingerabdruck im Personalausweis

Kommentare zum Artikel: 39

Fingerabdruck? Kennen wir doch aus Krimis. Da verraten sich Kriminelle schon mal mit einer versehentlich hinterlassenen Fettspur von Finger oder Daumen. Vielleicht glauben deswegen so viele, es käme einer erkennungsdienstlichen Behandlung auf der Polizeiwache gleich, wenn der Personalausweis künftig nicht mehr nur mit einem biometrisch vermessenen Foto, sondern auch mit zwei Fingerabdrücken bestückt wird.

Soll jeder Personalausweis in der EU mit Fingerabdruck versehen sein?; Rechte: Pixabay

Soll jeder Personalausweis in der EU mit Fingerabdruck versehen sein?

Digital im Ausweis – nicht in einer Datenbank

Genau das könnte in der EU kommen. Vor allem das Bundesinnenministerium befürwortet den Vorstoß. Ein europaweit einheitlicher Personalausweis, der überall identisch aussieht und dieselben Daten bietet: Das wäre mal ein Fortschritt. Im Augenblick haben wir Dutzende verschiedener Ausweisformate.

Der digital im Ausweis gespeicherte Fingerabdruck soll den Ausweis sicherer machen vor Fälschung und Manipulation. Vor allem aber ist eine schnelle und unkomplizierte Verifizierung möglich. Ein Fingerabdruck ist schneller genommen als ein Foto biometrisch vermessen. Ein Fingerabdruck ändert sich nicht – das Aussehen schon. In Zeiten, in denen manche ständig ihre Namen und Identitäten ändern, scheint mir eine europaweite Einführung mehr als geboten.

https://vimeo.com/317020703

Fingerabdruck im Personalausweis: Landet nicht auf Servern – nur im Ausweis

Kritiker befürchten Überwachung – aber wie?

Doch es gibt Kritik. Die ehemalige Justizministerin Sabine Leutheuser-Schnarrenberger zum Beispiel erklärt im WDR5-Interview, wieso sie den Vorschlag ablehnt. Begründung: Sorge vor Überwachung. Die Sorge ist grundsätzlich berechtigt. Doch in diesem Fall halte ich sie für absolut unbegründet: Der abgenommene Fingerabdruck wird nicht zentral in EU-Datenbanken gespeichert, sondern im Ausweis. Auch noch verschlüsselt: Eine Rekonstruktion des Fingerabdrucks ist darüber nicht möglich. Nur ein Abgleich.

Bedeutet doch: Nur wenn man den Ausweis herzeigt, kann über den im Ausweis gespeicherten Abdruck überprüft werden, ob alles okay ist. Wie beim Passwort. Niemand wird dadurch überwacht. Das einzige, was erreicht wird, ist eine deutlich höhere Zuverlässigkeit bei der Überprüfung der Papiere – EU-weit. Das halte ich für eine gute Ideen.

In Zeiten, in denen mindestens jeder Zweite sein Smartphone mit Fingerabdruck oder Gesichtserkennung entsperrt, sollten die Vorzüge dieser Methode auf der Hand liegen.

Konzentrieren wir unsere Sorgen in punkto Überwachung lieber auf die zahlreichen Anlässe, wo das tatsächlich sinnvoll und richtig ist: Ob bei überall installierten Kameras mit Gesichtserkennung, bei Sozialen Netzwerken oder Bewegungsprofile durchs Handy.

 

Über den Autor

Jörg Schieb ist Internetexperte und Netzkenner der ARD. Im WDR arbeitet er trimedial: für WDR Fernsehen, WDR Hörfunk und WDR.de. In seiner Sendung "Angeklickt" in der Aktuellen Stunde berichtet er seit 20 Jahren jede Woche über Netzthemen – immer mit Leidenschaft und leicht verständlich.

39 Kommentare

  1. Christian Radler am

    An alle Befürworter. Das Verfahren ist doch nur dann garantiert fälschungssicher, wenn eine Datenbank zum Abgleich dahinter steht. Ansonsten würde damit doch nicht verhindert, dass Personen mit krimineller Energie für eine natürliche Person endlich viele verschiedene Ausweise mit dem gleichen Fingerabdruck fälschen (können). Würde das nicht abgeglichen, sondern nur überprüft, ob die Person und ihr Fingerabdruck im Dokument übereinstimmen, würde das Dokument dadurch nicht sicherer, sondern seine Validität würde sogar insgesamt abnehmen. Darauf muss man erst mal kommen. Es hilft manchmal sein Gehirn an- und sein Parteibuch dafür abzuschalten!

    • Fingerabdrücke für einen neuen PA wegen erhöhter Sicherheit abgeben, für mich vorgegaukelte Scheinheiligkeit. Also wo diese neuen Personalausweise eingeführt wurden hatte man dem Bürger erklärt, „wenn sie Fingerabdrücke abgeben, können sie sich damit bei Behörden und zu Online-Einkaufszwecken udg. identifizieren …“. Bis heute sind die Behören nicht in der Lage, solch ein Bürger ID-Verfahren umzusetzen, da werden doch lieber Daten per TELEFON abgefragt, wo man diese gut abhören kann.
      Sicherhet erhöhen, hm …??? Einfach nur dumme Argumentation, da Kriminelle auch ihre eigenen Fingerabdrücke auf den Chips speichern könnten, bei Bankkarten gehts ja auch, wenn man die Daten hat, Blankokarte und rauf auf’n Chip. (gab ja dazu genug TV-Beiträge).
      Ich habe bereits damals bei der Einführung des neuen PA’s gesagt, dass mit den Fingerabdrücken ist für mich nur ein Vorwand, um an Fingerabdrücke heranzukommen und irgend wann wird es Pflicht werden, da die Polizeibehörden und der BND … Gab ja genug Skanadale wo gesetzwidrig gehandelt und Daten werwendet wurden.

      Diese Bundsregierung wollte bereits vor ca. 11 Jahren eine sogenannte Bürger ID-Karte einführen, damit man sich mit einer einmaig vergebenen Nummer (wie bei Rentenversicherung) und einer 6stelligen PIN bei Behörden für Auskünfte, Anträge und Übermittlng von Schriftsätzen etc. indentifieren / „ausweisen“ kann.
      Bis heute NULL Umsetzung, warum auch immer, obwohl dieses Verfahren sicher wäre.
      Man würde auch ALLES elektronisch erledigen können, würde Mio. Tonnen an Papier sparen – zum Thema Klimaschutz – und würde zuügig gehen.
      Aber wichtig war ja die Einführung der Steuer-ID-Nummer!! (Warum wohl …?)

      Wie wäre es denn Herrschaften der Bundesregierung, anstatt Fingerabdrücke eine Ausweis-ID-PIN rauf zu speichern und bei Zweifel an der Echtheit des Dokuments diese abzufragen!!!
      Das ist nichts anderes wie bei den Bankenkarten, ohne richtige PIN keine Geld.
      Eine PIN ist indes anonym und noch sicherer, da Krminelle dann die behördlich vergebene ID-PIN zur Person benötigen würden!

      Also kurz gesagt: Wenn ein Krimineller ein falsches Dokument herstellen würde, kann er auch seine Fingerabdrücke darauf speichern,— also wenn angeblich die Fingerabdrücke nicht in behördlichen Datenbanken landen sollen, für was soll es dann einen Sinn ergeben.

      So etwas gab es nicht einmal zu DDR Zeiten, aber man hat ja mittlerweile viele Dinge übernommen ….

  2. Martin Schmitt am

    Welchen Mißbrauch denn bitte? Das führt nur in die totale Überwachung. Zuerst der Fingerabdruck, dann Blutprobe, dann Chip unter der Haut. Die EU macht aus den Bürgern Kriminelle.

  3. Meisterlein am

    Auch wenn der Kommentar des Internetexperten und Netzkenners Herrn Schieb schon etwas älter ist: Ich bin entsetzt darüber, mit welcher Sorglosigkeit und Naivität selbst im öffentlichen-rechtlichen Rundfunk das Speichern von Fingerabdrücken im Personalausweis propagiert wird. Als Experte sollte man eigentlich etwas weiterdenken können. Der Vergleich mit dem Handy hinkt völlig: Ich kann, muss aber dort keinen Fingerabdruck verwenden. Mir steht es frei, ich tue es nicht. Es ist auch irrelevant ob nun “mindestens” jeder Zweite das tut. Außerdem muss ich diesen Fingerprint nirgends herzeigen, den Personalausweis aber schon. Und, Herr Schieb: Was schätzen Sie als Netzkenner, wann die ersten Politiker – vermutlich aus Deutschland – fordern, dass mit den Fingerabdrücken eine zentrale, europäische Datenbank aufgebaut wird? Ein einheitlich aufgebauter Personalausweis wäre natürlich sinnvoll, aber das steht in keinem Zusammenhang mit digitalen Fingerabdrücken. So etwas geht auch ohne.

    • Kurzer Kommentar zum Beitrag von Meisterlein:

      Irgendwie bin ich nicht geschockt, dass ein Mitarbeiter des ARD und Co. die Fingerabdrücke beführwortet, schließlich liegt hier ein Interesse der Regierung vor.

      Mehr SICHERHEIT, so wird es umworben… Doch wie viel Freiheit sind wir bereit aufzugeben, um angeblich mehr Sicherheit zu erlangen? Die verschwindend geringe Anzahl an Betrügern rechtfertigt nicht die pauschale Datensammlung aller Bürger. Herr Schieb passt absolut ins Bild des gehorsamen “Deutschen” der brav das glaubt, was die Regierung sagt.
      Wie einst Napoleon über das deutsche Volk sagte:
      “Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden: die Deutschen glauben sie.”

      Deswegen ab und zu mal: “Fernseher ausschalten, Gehirn einschalten.”
      Was sogenannte “EXPERTEN” kund tun, sei generell erst einmal mit einer ordentlichen Skepsis zu beäugen.

  4. Hallo Herr Schieb,

    wie soeben beschlossen wurde, dürfen die EU-Staaten die Fingerabdrücke für alles speichern, was nicht gegen ein EU-Gesetz verstoßt. Insofern find ich die Diskussion im Nachgang sehr interessant und aufschlußreich, wie erst alle beschwichtigt werden und es doch anders beschlossen wird.

    Ich bin gespannt, wie Sie sich fühlen, falls Sie zufällig an einem (späteren) Tatort paar einen Fingerabdruck hinterlassen haben und sie sich Monate später rechtfertigen müssen, obwohl Sie den Bäckergang o.ä. schon längst vergessen haben. Als Beispiel. Aber so etwas wird nicht Sie treffen, höchstens 0,1% der Bevölkerung, Kollateralschaden halt.

    Viele Grüße

  5. Hallo Herr Schieb,

    ein bisschen enttäuscht bin ich von ihrer unkritischen Haltung zum Thema aber schon.
    Dem Staat verbrennen Häftlinge in Zellen und sie trauen ihm in Sachen Sicherheit über den Weg?
    Sachen wie die Pleite das elektrischen besonderen Anwaltspostfachs lassen da erhebliche Zeifel aufkommen. Die Biometrienummer dient letztlich nur der Bundesdruckerei als Existenzberechtigung und beschert dem Bürger aufgezwungene Kosten ohne jeden Nachweis der Wirksamkeit. siehe Fingerprint Hack.

  6. Immer wieder toll, wie sich Befürworter für so einen Kram finden.
    Und das, während massenhaft Menschen einwandern, die gar keine Dokumente, oder gefälschte mit sich führen.
    Wie wäre es mal, Fingerabdrücke von diesen Personen zu nehmen, um den mehrfachen Missbrauch von Sozialleistungen zu unterbinden?
    Aber solche Maßnahmen sind wohl nicht gewollt.

    • Egal wie dämlich, es findet sich immer irgendein armer Tropf, der das Thema Flüchtlinge damit in Verbindung bringt.
      Nix besseres zu tun?

    • @Hase: Volle Zustimmung!
      @Michse: Falls Sie gerade “nix besseres zu tun” haben, lesen Sie z. B. vielleicht mal folgenden Artikel, auch wenn er aus Ihrer Sicht “dämlich” sein mag:
      welt.de/politik/deutschland/article187397370/Bundesregierung-Falsche-Angaben-im-Asylverfahren-nicht-strafbar.html

    • In einer richtigen Aufenthaltsgenehmigung von Leuten, die legal, mit Papieren, Visum und Bürgen gekommen sind (zB einen Deutschen in Deutschland geheiratet haben), sind biometrische Daten genauso drin wie in einem deutschen Personalausweis. Das sind aber auch nicht die, die 24 fache Sozialhilfe beziehen. Und die sind auf die papierlosen Migranten mindestens genau so sauer, wie viele Eingeborene, im Gedenken an die eigenen bürokratischen Hürden , hierher zu kommen.

      • Martin Schmitt am

        Wer namentlich steckt hinter solchen Ideen? Er möge einen Psychiater aufsuchen. Wozu soll das gut sein?

  7. Wenn ich doch irgendwann mal gezwungen werde meine Fingerabdrücke abzugeben, bin ich mal gespannt, was passiert, wenn die Daten auf den Ausweis nicht mehr auszulesen gehen, da ich den immer gleich nachdem ich ihn bekommen habe kurz in die Mikrowelle schmeiße.
    Wenn das dann genügend Leute machen, ist die Idee mit der Zentralen Datenbank ganz schnell wieder im Gespräch.
    Und dann gibt man am besten noch eine Blutprobe ab, und eine Genanalyse und wenn wir schon dabei sind, warum kann man nicht einfach auch gleich noch alle ärztlichen Unterlagen darauf speichern.

  8. Nein, muss man nicht – das wurde mehrmals bewiesen. Bitte mal besser recherchieren, bevor hier unfundierte Behauptungen aufgestellt werden!

    Der Verfasser dieses Artikels kann ja gerne seine Abdrücke abgeben und sich überwachen lassen und das andere mal schön selbst entscheiden lassen. Typisch öffentlich-rechtliche Überheblichkeit.

  9. @tino: Wo ist die Bedrohung?? Es gibt keine. Das einzige, was wir erreichen, sind schnellere und zuverlässigere Kontrollen, da, wo es nötig ist. Gefälschte Dokumente werden erschwert. Ich denke, das ist sinnvoll. Ich sehe derzeit KEINEN möglichen Missbrauch.

  10. Derzeit wird der Fingerabdruck nicht gespeichert. Die Überwachungspolitik von freiheitsfeindlichen Parteien macht es aber wahrscheinlich, dass auch dies eingeführt wird. Entweder wegen Terrorismus oder um den Ausweis noch fälschungssicherer zu machen. Ausreden gibt es ja genug, wenn man unsinniges machen will.

    Natürlich sind auch die Kameras ein Problem. Arbeite beständig daran, diese zu vermindern.

  11. Ein Europäischer Ausweis. Das hört sich doch schon einmal wunderbar an.

    Ob der Fingerabdruck einen Gewinn bringt, hm, da bin ich allerdings skeptisch. Weniger aus Gründen des Trackings, mehr denn aus Gründen der Zuverlässigkeit.

    Ich glaube in einer relativ aktuellen Ausgabe der C’t wurde geschildert wie man Fingerabdrücke einfach “nachbauen” und täuschen kann. Dazu hatten biometrische Erkennungsmerkmale, nach meiner Kenntnis, bis dato eine Fehlerhäufigkeit welche diese in der Praxis unbrauchbar machten.

    Was nützt ein Fingerabdruck, wenn im Zweifel zugestanden werden muss, das dieses Merkmal nicht zuverlässig ist.

    Bitte dabei beachten, das eine Zuverlässigkeit welche vielleicht in einer Einzelfallprüfung einen Erkenntnisgewinn bringt, noch nicht zwingend für eine automatisierte und in großer Zahl von durchgeführten Prüfungen ausreicht.

    • Man muss sich schon sehr anstrengen, um einen Fingeradruck zu kopieren — und die Person müsste die Kopie dann unter Beobachtung der Polizei anwenden. Eher unwahrscheinlich, dass das klappt.

      • Nein, muss man nicht – das wurde mehrmals bewiesen. Bitte mal besser recherchieren, bevor hier unfundierte Behauptungen aufgestellt werden!

        Der Verfasser dieses Artikels kann ja gerne seine Abdrücke abgeben und sich überwachen lassen und das andere mal schön selbst entscheiden lassen. Typisch öffentlich-rechtliche Überheblichkeit.

      • Van Agaudi am

        Warum unter Aufsicht der Polizei? Angenommen, ich soll mich an einer automatisierten Station ausweisen. Dazu nehme ich einen beliebigen Personalausweis und den dazu passend gefakten Fingerabdruck. Und schon bin ich die Person, deren Daten auf dem Ausweis verfügbar sind.

      • random passersby am

        Wenn Sie unter “Anstrengen” verstehen, im (Laser-)drucker das Papier gegen eine Overheadfolie zu ersetzen, den Fingerabdruck als Negativ zu drucken und von diesem Negativ mit z.b. Öl und Holzleim einen Abzug zu machen, dann ja, man muss sich “anstrengen”. Diese Methode wird im übrigen schon seit weit über zehn Jahren auf diversen amerikanischen Websites verbreitet.
        Bislang war das Hauptproblem an die Abdrücke zu kommen, aber da der aktuelle Perso mit jedem Android-fähigen Mobilgerät aus Abständen von ca. 1m ausgelesen werden kann ist dies nun auch einfach.

        Außerdem, inwiefern steht man denn ihrer Meinung nach beim begehen einer Straftat unter Beobachtung durch die Polizei?

        Selbst falls tatsächlich nur wie geplant bei jeder Personenkontrolle die gespeicherten Abdrücke gegen die unbekannten Abdrücke der Datenbanken abgeglichen werden wird es schon extrem einfach eine Straftat jemandem unterzuschieben der hin und wieder per Flugzeug reist. Falls es eine zentrale Speicherung geben sollte, wäre dies auf alle Bürger anzuwenden die einen Pass oder Personalausweis besitzen.
        Die Schauprozesse der UdSSR und des 3. Reiches lassen grüßen.

  12. Ulli Zauner am

    Eins kommt zum anderen und der Weg zum Überwachungsstaat immer kürzer. Können oder wollen Sie das nicht sehen???

    • Helfen Sie mir: In welcher Hinsicht ist es Überwachung, wenn der Staat sich eine Möglichkeit verschafft zu überprüfen, ob ein Ausweisdokument echt ist oder nicht? Es dient in keiner Weise der Überwachung – lediglich zur Verifikation. Es soll Menschen geben, die ihre Identität ändern und verschleiern.

      • absolut kein Sarkasmus am

        Es soll auch bezahlte Trolls geben, die bei politisch umstrittenen Themen aller Logik zum Trotz die Meinung ihrer Auftraggeber verbreiten. Hilft der Fingerabdruck im Perso auch gegen die?

  13. Offliner am

    “Der abgenommene Fingerabdruck wird nicht zentral in EU-Datenbanken gespeichert,..”:
    Sicher…?!

      • Klaus Lohmann am

        Seit im Sommer 2017 den Behörden der *de-zentrale* Zugriff auf sämtliche *dezentral gespeicherten* Passfotos zu jeglichem verwaltungsbezogenen Zweck per Personalausweisgesetz (PAuswG) erlaubt wurde, ist diese Aussage schlicht falsch, denn Niemand ist heutzutage technisch gezwungen, Personendaten nur zentral abzurufen.

          • Hannah Faber am

            Mir persönlich ist es ja wurscht, ob der Fingerabdruck zentral oder “nur” auf der Karte gespeichert ist.

            Erstens sind Daten dann am sichersten, wenn sie gar nicht erst anfallen.

            Zweitens ist die Abnahme eines Fingerabdrucks noch immer eine so genannte “erkennungsdienstliche Behandlung”. Was impliziert, dass man irgendeine Straftat begangen haben muss.

          • Krompholz am

            Der Abdrucksensor bei der Behörde ist doch mit deren Computer verbunden, richtig?

            Und deren Computer sind doch neben dem Behördenintranet auch mit dem Internet verbunden, richtig?

            Und mögen deren Abwehrsysteme Datendiebstahl noch so sicher sein, dann erinnere ich gerne an den jungen Burschen von vor ein oder zwei Jahren der sich in das Rechnersystem einer Bundesbehörde eingehackt hatte. Die Behördensprecher sagten damals noch, dass das keiner erwartet hätte.

            Selbst wenn es nicht auf dem Computer des Behördenmitarbeiters zwischengespeichert wird, dann läuft es über diesen und wird dann auf den Ausweisen gespeichert, welche in dem Moment des Auslesens mit dem Rechner verbunden sind.

            Erklären Sie mir doch stattdessen mal, warum man 2017 die Unterschrift und ich meine auch das Siegel der ausstellenden Behörde aus den Reisepässen entfernt hat.
            Da hat sich keiner drüber aufgeregt und ich finde im Zuge dessen, dass man uns hier was von Sicherheit erzählen will, stattdessen aber das wichtigste Sicherheitsmerkmal des Ausstellers streicht
            (denn die Unterschrift eines Behördenmitarbeiters zu fälschen geht ja nur, wenn man den Behördenmitarbeiter kennt und somit weiß, dass er in der Position am Ausstellungsdatum in der Behörde zugegen gewesen ist. Zusätzlich fehlt meine ich auch das Siegel, wie gerade erwähnt und dieses hatte für diesen Zweck immer eine Siegelnummer, die dem entsprechenden Bediensteten zugeordnet war), dass ich dem Staat in diesem Moment nicht mehr vertrauen kann.
            Das stinkt für mich von vorne bis hinten.

      • Offliner am

        Och, Herr Schieb…!
        Soo unkritisch-naiv ist man Sie wirklich nicht gewohnt:
        WAS wurde im Laufe der Geschichte nicht alles “ausgehandelt” –
        und dann gebrochen und nicht eingehalten und ignoriert und “interpretiert” (ad infinitum)

        • Ich bin nun wirklich immer kritisch und wachsam – wenn ich das Risiko einer “Überwachung” sehe. Aber in diesem Fall sehe ich es im besten Fall nicht. Es muss ja nun mal auch Möglichkeiten geben, den Menschen das Handwerk zu erschweren, die allen schaden wollen. Und in diesem Fall sehe ich keinen Preis.

          • kralibes am

            Und schon getäuscht. Ihr Kommentar ist keinen Monat alt und schon bewahrheitet sich, was die Kritiker die ganze Zeit befürchten.

            Plötzlich redet keiner mehr davon, dass die Fingerabdrücke nur auf dem Ausweis gespeichert werden.

            “Die EU-Gremien haben mit ihrer Übereinkunft aber auch einen Zusatz in Artikel 10 eingebaut, wonach die Mitgliedsstaaten die biometrischen Informationen auch für andere, nicht näher bestimmte Zwecke jenseits der “Personalisierung” der Ausweise und die reine Identitätsprüfung verwenden dürfen.”
            (Heise.de)

      • Das ist lustig, dass Sie tatsächlich noch davon ausgehen, dass Sicherheitsbehörden – egal wo in der Welt – sich freiwillig auf die Informationen beschränken, die ihnen legal zur Verfügung stehen. Und wenn der Ausweis mal überprüft wird, muss natürlich auch eine Sicherheitskopie des Vorgangs erstellt werden – mit Fingerabdruck. Und natürlich zum Vergleich der auf dem Ausweis und der neu genommene. Ist ja alles zu unserer Sicherheit.

        Und zum vorgeblichen Sicherheitsgewinn: Egal wie fälschungssicher man Ausweisdokumente macht, sie werden immer irgendwann gefälscht werden, wenn es sich nur genug lohnt.

        • Ewiges Misstrauen ist eine Sache. Aber es gibt auch das Bedürfnis nach Schutz. Ist also eine Abwägung. Mir erschließt sich noch nicht, wo das Problem sein soll: Wo ist das Szenario des möglichen Misbrauch durch den Staat?

          • Hans Dampf am

            Achja, das ewige Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit – und dafür seine Freiheit aufzugeben.

            Wenn es da nach geht, dürften wir noch einmal mehr aus dem Haus gehen. Achne, stimmt nicht… die meisten Unfälle passieren ja IM Haus. Also her mit den Überwachungskameras und “smarten” Wanzen für die eignen vier Wände, damit wir ja auch maximalen Schutz genießen. Es KÖNNTE ja irgendwas passieren.

            Wie sagte mal ein kluger Kopf so richtig: “Wer Freiheit für Sicherheit aufgibt, wird beides verlieren.” (Benjamin Franklin)

          • Wo werden Sie denn bitte geschützt, wenn bei allen Bürgern der Fingerabdruck im Ausweis gespeichert wird? Das erschließt sich mir nicht!

      • Herr Schieb, halten Sie sich raus. Sie hatten möglichkeit Ihre Meinung in einem kompletten Artikel darzulegen. Wenn ein Staat möchte, dann werden die Fingerabdrücke gleich bei der Abgabe an den entsprechenden Inlandsdienst 1:1 weitergeleitet.

        Sei glauben doch nicht ernsthaft, das im Jahr 2020 in Polen, Ungarn, Rumänien und dann vielleicht auch Finnland (wahre Finnen), Deutschland, Östereich……diese Möglichkeit verstreichen lassen, so so etwas tolles heranzukommen.
        Angebliche Sicherheit tausche ich nicht gegeben eine auch mal gefährdete Freiheit ein.

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