Disney Studios bereiten sich auf Deep-Fake-Drehs vor

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Disney Studios bereiten sich auf Deep-Fake-Drehs vor

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Hollywood ist immer ganz weit vorne, wenn es darum geht, Tricks und Effekte auszuprobieren – und einzusetzen. Gemeinsam mit der ETH Zürich entwickeln die Disney Studios gerade eine Technologie, mit der sich Gesichter in Filmen beliebig manipulieren lassen. Stichwort: Deep Fake.

In dieser Videopräsentation ist schön zu sehen, wohin die Reise geht: Der Gesichtsausdruck eines Schauspielers lässt sich heute nahezu perfekt auf das Gesicht einer anderen Person in einem Video oder Film übertragen. Derart perfekt, dass es nicht mehr auffällt. Das Filmstudio könnte also nachträglich Gesichtsausdrücke ändern – oder längst verstorbene Schauspieler “wiederbeleben”. Die Liste der Möglichkeiten ist lang.

Gesichtsausdrücke lassen sich perfekt übertragen

Diese neue Technologie ist einfacher und günstiger, als eine Person komplett im Computer zu animieren. Und das Ergebnis sieht natürlicher aus.

Ebenfalls möglich: Die typische Mimik eines Schauspielers auf einen deutlich jüngeren oder älteren Protagonisten zu übertragen. Denn die neue Technologie überträgt nicht einfach nur die Mimik, sondern das komplette Gesicht.

Die von Disney und ETH Zürich entwickelte Technologie geht deutlich weiter als das, was wir bislang kennen – etwa den Deep Fake mit Ex-US-Präsident Barack Obama.

Gesichter werden ausgeschnitten und übertragen; Rechte: WDR/Schieb

Deep Fakes werden immer besser: Gesichter werden ausgeschnitten und übertragen

Die neue Technologie bietet höhere Auflösungen (für Kinofilme ist wenigstens 4K erforderlich), bessere Lichtverhältnisse (die Lichtsituation im Drehmaterial wird beim Übertragen des Gesichts berücksichtigt) und glattere Animationen ohne Zittern oder perspektivische Veränderungen, die beim Zuschauen als störend wahrgenommen werden könnten.

Künftige Manipulationen unausweichlich

Die Fortschritte sind beeindruckend – und beängstigend zugleich. Denn eins wird deutlich: Es ist heute, spätestens ins sehr naher Zukunft gar kein Problem mehr, praktisch alles zu fälschen: Die Studios können das Gesicht einer prominenten Person oder überhaupt jeder Person in einem Still (Foto) oder Video künstlich erzeugen.

Im Kino oder im Fernsehen sorgt das für Wow-Effekte oder für gute Unterhaltung. Doch natürlich lässt sich diese Technologie auch missbrauchen. Etwa, um Politikern, Prominenten oder anderen etwas anzuhängen. Es lassen sich Beweise fälschen.

Deep Fakes: So leicht lassen sich Bilder verfremden

Was taugen Bilder oder Videos künftig als Beweis?

Wir alle können unseren Augen immer weniger trauen. Denn wenn die Geschichte der Digitalisierung eins gezeigt hat: Was geht, das wird auch gemacht. Wenn eine Täuschung derart perfekt möglich ist, dass sich echt und unecht nicht mehr unterscheiden lässt, dann sind wir am Ende sogar dann skeptisch, wenn wir tatsächlich echtes Material sehen.

Über den Autor

Jörg Schieb ist Internetexperte und Netzkenner der ARD. Im WDR arbeitet er trimedial: für WDR Fernsehen, WDR Hörfunk und WDR.de. In seiner Sendung "Angeklickt" in der Aktuellen Stunde berichtet er seit 20 Jahren jede Woche über Netzthemen – immer mit Leidenschaft und leicht verständlich.

20 Kommentare

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  2. Um so fragwürdiger wird Videoüberwachung. Wer sagt denn, dass ein Supermarkt nicht ein Überwachungsvideo fälscht? Das vermindert zugleich die Beweiskraft vor Gericht.

    War aber absehbar, dass so etwas kommen würde.

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