Ein Blick in die Glaskugel: Tech-Trends in 2020

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Ein Blick in die Glaskugel: Tech-Trends in 2020

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In wenigen Tagen beginnt nicht nur ein neues Jahr, sondern ein neues Jahrzehnt. Was erwartet uns – in punkto Digitalisierung? Nicht leicht zu sagen, denn die digitale Welt dreht sich bekanntlich besonders schnell. Ein paar Trends halte ich allerdings für ausgemacht. So werden wir uns im kommenden Jahr ganz sicher an den Begriff Blockchain gewöhnen dürfen. Eine Art und Weise, Daten sicher und dezentral zu speichern. Verschlüsselt und damit manipulationssicher.

Blockschain: Verkettete Datenblöcke

Die Blockchain kommt

Das Konzept der Blockchain setzt sich allmählich durch. In der Industrie und Logistik, aber ganz sicher nach und nach auch in anderen Bereichen. Zum Beispiel lassen sich Musik, Fotos oder Videos durch die Blockchain besser verwalten: Hat jemand Veränderungen durchgeführt? Wer und wann? Wer hat die Urheberrechte und damit Lizenzen verdient? Interessante Ansätze… Leider wird auch die Onlinewerbung das Konzept nutzen – und wird uns User dadurch noch transparenter werden lassen.

Allerdings ist Blockchain auch mit erheblichem Energieaufwand verbunden. Denn die Blockchain beschäftigt Server und Netzwerke.

Aber bislang machen sich nur wenige Menschen Gedanken darum, wie sich die Klimaschädlichkeit von Internet, 5G und Co. reduzieren lässt. Wir müssen uns diese Gedanken aber machen. Denn wenn Europa klimaneutral werden will, muss auch der Wachstumsmarkt schlechthin mitziehen.

Blockchain-Experte Frank Bolten erklärt die Funktionweise der Blockchain

Apropos Regulieren: Natürlich werden wir auch in 2020 wieder viel über Facebook, Twitter, Youtube und Co. sprechen. Die Sozialen Netzwerke explodieren weiterhin – und die Politik wird ganz sicher auch in 2020 kein intelligentes Konzept vorlegen, wie wir als Gesellschaft damit umgehen wollen. Die Politik redet viel über Soziale Netzwerke, hat sie aber nicht verstanden – und hat deswegen auch keine Ideen, wie sie damit umgehen wollen.

Das wird sich bei einem Netzwerk besonders rächen. Denn ein Netzwerk wird in 2020 aber eine besonders große Rolle spielen: TikTok. Kein Netzwerk hat so schnell die 1-Milliarde-Nutzer-Grenze gesprengt wie TikTok.


Die Tagesschau macht schon mit bei TikTok

Trendthema: Künstliche Intelligenz

Natürlich werden wir in 2020 auch viel über Künstliche Intelligenz reden. KI. Aber mehr von der Tribüne aus. Wir werden staunen, was die USA und China auf den Weg bringen. Denn dort spielt die Musik. Nicht bei uns. USA und China investieren unfassbare viel Geld in die Forschung. Und in China können die Betreiber der KI ihre Software hemmungslos an den Bürgern austesten, denn Datenschutz und Bürgerrechte, das gibt es in China nicht.

Das verschafft den Ingenieuren dort aber einen Vorteil: Sie können ihre KI-Systeme viel besser trainieren. Danach überschwemmen sie den Weltmarkt mit ihren Lösungen. Ich bin sicher: Auch das wird uns in 2020 beschäftigen – vor allem, weil wir machtlos erscheinen. Die kleinen Beträge, die Deutschland in diesen Bereich investiert, sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Damit werden wir kein KI-Musterland, auch wenn die Regierung einen anderen Eindruck erwecken will.

Wahl des US-Präsidenten wird für Trubel sorgen

Kaum zu glauben übrigens: Donald Trump ist bereits seit drei Jahren Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Bedeutet aber auch: In 2020 wird in den USA wieder gewählt. Traditionell ist das Land dann in hellem Aufruhr. Wir werden viel darüber reden, welche Rolle die Sozialen Netzwerke diesmal gehabt haben werden.

Ob der eine oder andere Kandidat durch die Netzwerke profitiert. Es wird Skandale geben, Probleme mit Werbung aus dem Ausland – und damit verbundene Manipulationsversuche. Und weil die Menschen in den USA in vielen Bezirken mit Automaten wählen, die die Stimmen automatisch zählen, wird es auch da Diskussionen geben. Hat es Manipulationen gegeben? Haben ausländische Mächte ihre Finger im Spiel? Ich bin sicher, es wird jede Menge Aufregung und Verunsicherung geben.

 

Über den Autor

Jörg Schieb ist Internetexperte und Netzkenner der ARD. Im WDR arbeitet er trimedial: für WDR Fernsehen, WDR Hörfunk und WDR.de. In seiner Sendung "Angeklickt" in der Aktuellen Stunde berichtet er seit 20 Jahren jede Woche über Netzthemen – immer mit Leidenschaft und leicht verständlich.

Ein Kommentar

  1. DollyToll am

    Die Schweden machen es vor: Keine Wahlwerbung mehr im sozialen Netzwerk!

    Das sollte auch für Fratzebuch und Co. im Ami-Land gelten!

    Ich fasse es nicht: Einst haben sich die Amis hier aufgespielt mit ‘Reeducation’ … Wegen einem faschistischen Führer … Und was haben die heute für einen ‘Führer’? Als Deutscher muss man sich ja jetzt schämen!

    Wenn das da auf der anderen Seite des Teiches so weitergeht, dann verkommt ‘Demokratie’ zur einer Marketing-Formel!

    Und: Ob die Profil-Erstellung des Verbrauchers der ‘Werbung’ oder der Bespitzelung der eigenen Bevölkerung durch die Poliktik ‘dient’, ist wohl nur eine Frage der Perpesktive!

    Aber letztendlich in der Wirkung egal!

    Und der ‘Gesundheits’-Minister ist einer der Schlimmsten hier im Land: Wegen der Datensicherheit bekommt man ja jetzt schon einen Herzinfarkt!

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