Instagram entwickelt sich zum heimlichen Star unter den “Sozialen Netzwerken”: Kaum Skandale wegen Hass und Hetze, weniger Pöbeleien als im Schwester-Netzwerk Facebook, irgendwie scheint alles harmonischer zu laufen.
Gut, blenden wir mal den Aspekt aus, dass es nirgendwo sonst so viel Schleichwerbung gibt wie in Mark Zuckerbergs Bilder-Netzwerk. Außerdem hat Instagram die Instagram Moms hervorgebracht, auf die die Welt – und vor allem die armen Kinder – gut verzichten könnten.
Wie die Algorithmen bei Instagram genau entscheiden, weiß keiner
Die Algorithmen entscheiden, was wir sehen
Wie erklärt sich dieser Erfolg nur? Wie wir alle wissen, wissen wir nichts. Zumindest wissen wir nicht, wie die Algorithmen funktionieren, die entscheiden, welche Inhalte besonders gut sichtbar werden. Das ist bei Instagram nicht anders als bei Facebook, Twitter, Youtube und Co. Nur ein ist klar: Die Algorithmen perfektionieren den Umsatz, indem die Aufmerksamkeit der Userinnen und User maximal ausgeschöpft wird.
Eine aktuelle Studie des European Data Journalism Network kommt zu dem Schluss, dass Instagram – nackte Haut bevorzugt. Für die (vergleichsweise kleine) Studie wurden die Instagram-Feeds von 26 Testpersonen aufgerufen. Diese Testpersonen folgten wiederum 37 Instagrammern aus zwölf Ländern. Keine besonders umfassende Studie – aber ein interessanter Anfang.
Influencer gehen auf Instagram besonders schamlos vor
Je nackter, desto sichtbarer?
Klares Ergebnis: Je mehr nackte Haut auf einem Foto zu sehen ist, desto öfter erscheint es. Obwohl nur 21 Prozent der Fotos Frauen im Bikini oder Männer mit nacktem Oberkörper abbildeten, machten diese Aufnahmen 30 Prozent der gezeigten Bilder aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Bikini-Aufnahme im Feed erscheint, ist laut Studie um 54 Prozent höher als bei Fotos ohne nackte Haut. Bei Aufnahmen von Männern mit nacktem Oberkörper ist sie immerhin noch 28 Prozent höher. Fotos mit Essen oder Landschaften erscheinen dagegen 60 Prozent seltener in einem fremden Feed.
Entweder bevorzugen die Algorithmen also diese Bilder – oder die User schenken ihnen mehr Aufmerksamkeit und Likes, was wiederum die Algorithmen bewegt, mehr davon zu präsentieren. Wenn das so ist, müssten die Algorithmen das aber erkennen: Wie viel Nacktheit enthält ein Bild?
Facebook sagt dazu lediglich, der Algorithmus bewerte lediglich, an welchen Konten und an welchen Aufnahmen ein User jeweils Interesse hat. Das mag in manchen Fällen stimmen – aber erklärt nicht die auffälligen Häufungen, dass freizügigere Bilder in der Timeline aller User häufiger präsentiert werden.
6 Kommentare
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Ich denke das hier einfach nur die Interessen dargestellt werden scheint so als wäre unsere Gesellschaft ziemlich Notgeil.
Immer extremer, immer mehr, immer voll auf die 12. Wo findet man noch Besinnung, Ruhe, Werte, echte Gespräche anstatt DMs.
Sehe das problematisch…
Ich habe die Feststellung gemacht, wenn ich mir viele Autos bei Instagram angucke, habe ich plötzlich viele Autobilder in meinem Feed.
Wenn ich mir schöne Landschaften anschaue, habe ich plötzlich viele Landschaftbilder in meinem Feed.
Schaut man sich viele Bilder mit viel nackter Haut an, erscheinen plötzlich eben viele Bilder von leichtbekleideten oder nackten Menschen.
Willkommen im Internet, Herr Schieb! ;)
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Das nutzt dann die vielen Nackedeien, die ihre zweifelhaften Dienste anbieten und in der Gefolgschaft meiner Instastorys zu finden sind.
Sex sells. Wer schaut sich schon Stundenlang landschaften an? Niemand. Aber stundenlang nackte Menschen? Prima, das weiß das “soziale” Netzwerk auch. Vielleicht wird es das größte Portale für amateur-darsteller…