Zerrissene Gesellschaft der USA

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Zerrissene Gesellschaft der USA

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Zur Amtseinführung von Joe Biden nochmal ein Blick auf die interessantesten Romane (nicht nur) aus den Vereinigten Staaten, die sich mit den politischen Verhältnisse, vor allem aber mit der großen Zerrissenheit der amerikanischen Gesellschaft beschäftigen:

Attika Locke: Heaven, my Home
Don Winslow: Jahre des Jägers
Ilija Trojanow: Doppelte Spur
Dave Eggers: Der größte Kapitän
Nell Zink: Das Hohe Lied
Ayad Akhtar: Homeland Elegien

Ilija Trojanow hat seinen Roman “Doppelte Spur” kurz vor dem zweiten Lockdown im Kölner Literaturhaus vorgestellt, wir waren Kooperationspartner, der leicht gekürzte Mitschnitt der Lesung findet sich HIER.

Attica Locke schreibt exzellente Kriminalromane, die sich mit dem strukturellen Rassismus gegenüber Schwarzen beschäftigen, mit aktuellem, aber auch mit zeitgeschichtlichem Blick. “Jahre des Jägers” ist der Abschluss einer fundamentalen Trilogie, in der sich Don Winslow am Thema “Krieg gegen die Drogen” abarbeitet; die Spuren der damit verbundenen Finanzströme führen auch in Richtung der US-Regierung, und das hat natürlich immense Folgen. “Der größte Kapitän” von Dave Eggers ist eine knackig-satirische Abrechnung mit Politik und Gesellschaft in der Ära Trump. Nell Zink erzählt davon, wie es zu einer derart gespalteten Gesellschaft kommen konnte – als eine Art Familienroman mit popkulturellem Impact, mit Blick insbesondere auch auf “Nine Eleven” als Wendepunkt. Und dieses Ereignis spielt auch in den “Homeland Elegien” vom pakistanisch-stämmigen US-Schriftsteller Ayad Akhtar eine zentrale Rolle, der sich insbesondere mit der Situation der US-Muslime und ihren Erfahrungen in dieser zerrissenen Gesellschaft befasst, eine grandios komponierte Mischung aus Essay, Memoir, zeitgeschichtlicher Erkundung, Roman.

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