Ein Essen gehört dazu, insbesondere nach einer Premierenlesung. Dieses Essen aber musste warten. Und zwar ziemlich lange. Nach der Premierenlesung aus Melanie Raabes neuem Roman „Die Kunst des Verschwindens“ wollten VIELE Menschen ein signiertes Buch mitnehmen – so viele, dass die Schlange sich über eine Stunde lang vom Foyer bis in den ersten Stock des Kölnischen Kunstvereins wand. Als Melanie zuletzt im Bauturm-Café ankam, knurrte allen der Magen, so laut, dass wir doch noch was zu essen bekam, obwohl die Küche eigentlich längst zu war.
Diese Veranstaltung war eine Kooperation des Literaturhauses, des btb-Verlags, der Buchhandlung Neusser Straße und von Cosmo; ich hatte einmal mehr das Vergnügen, die Premiere eines Melanie Raabe-Buches mitgestalten zu dürfen. Wirklich ein besonderer, ein zauberhafter Abend; die Stimmung war beseelt, Melanie schafft das, mit ihren Worten, auf so einer Bühne, in ihrer Literatur. Versprochen! Wer sich davon selbst überzeugen möchte, der wird HIER bei Cosmo fündig, mit der ungekürzten Lesung.
Melanie erzählt die Geschichte zweier Frauen um die Dreißig, die sich zufällig begegnen – und trotzdem doch schon längst eine dicke, merkwürdige Verbindung zu haben scheinen. Ihr Weg führt von Berlin aus durch halb Europa. Mit „Die Kunst des Verschwindens“ verlässt sie erstmals das Gebiet des traditionellen Thrillers und entführt uns ein eine Welt, in der alles möglich und nichts selbstverständlich ist – so textet der Verlag auf dem Cover. Na ja, das ist, wenn überhaupt, nur die halbe Wahrheit. Abgesehen davon, dass Melanie noch nie „traditionelle“ Thriller geschrieben hat, ist das Thriller-Moment in ihrem neuen Roman durchaus noch vorhanden. Ohne dass der ein Thriller ist, das stimmt. Wie das zusammengeht? Auch darüber haben wir uns unterhalten …
Melanie Raabe: Die Kunst des Verschwindens. Btb, 2022. 400 Seiten. Euro 22,–
Melanie Raabe, Autorin, Portrait
