Zwei chilenische Väter stehen ganz oben auf dem Weltempfänger 52. Außerdem bieten Romane, Erzählungen und eine Graphic Novel Einblicke in die Bodenreform Chinas, das Leben einer ägyptischen Filmdiva, eine französisch-syrische Kindheit und nicht zuletzt »die stachelige Schönheit der Welt«. Und ein Titel erfüllt eigentlich nur zur Hälfte das Kriterium der Bestenliste, übersetzt worden zu sein.
»Mit acht Jahren war mir klar, dass D. als Vater nicht viel hermachte, aber dafür war er ein großartiger Arbeitgeber.« Besagter Vater arbeitet als Vertreter für Eisenwaren der Marke »Kramp«. Was passiert, als er seine Tochter zur Assistentin macht, beschreibt María José Ferrada knapp und verdichtet. Gonzalo, Protagonist in Alejandro Zambras Roman, lebt für die Lyrik und ist dem Sohn seiner Jugendliebe Carla eben nur »Fast ein Vater«. Tomer Gardi hat einen Teil seines neuen Werks auf Hebräisch geschrieben, den anderen in seinem »Broken German« — trotzdem wird daraus »Eine runde Sache«. »Weiches Begräbnis« meint eine Beerdigung ohne Sarg — unter diesem Titel erzählt Fang Fang, Autorin des berühmten »Wuhan Diary«, von der Bodenreform in China. Soad Hosny, eine ägyptische Filmdiva, starb unter ungeklärten Umständen, nachdem sie ihre Memoiren ankündigte — diesem Fall spürt Najem Wali in »Soad und das Militär« nach. »Die stachelige Schönheit der Welt« macht uns mit dem Erzählwerk des kolumbianischen Autors Tomás González vertraut. Und Riad Sattouf läuft in Band 5 seines autobiographischen Graphic-Novel-Großprojekts »Der Araber von morgen« zu Hochform auf.
(Das ist der litprom-Text zum neuen “Weltempfänger” – weil ich im Urlaub bin. Mehr zu den einzelnen Titel demnächst hier auf dem Blog. Und ein paar der Bücher sind hier auch schon erwähnt oder besprochen …)
Etwas besser lesbar – hier geht´s zum Download-Link des PDFs zum neuen Weltempfänger:
52_Weltempfänger_Herbst2021_final