“Cosmo” und “Noller liest” zu Gast beim “Literatürk”-Festival in Essen: Am 22. November stellt Deniz Utlu seinen zweiten Roman “Gegen Morgen” im Mathildenhof in Essen vor.
Was wäre, wenn Du einfach so aus Deinem Leben fällst? Gibt´s nicht, in unserer digitalisierten Gesellschaft? In Deniz Utlus Roman “Gegen Morgen” sind es schwere Turbulenzen im Anflug über Frankfurt, die Kara, den Erzähler, eine spontane Entscheidung treffen lassen: Er steigt aus, aus seinen Plänen, seinem Alltag, seinen Routinen. Kara lässt sich treiben, durch sein Sein, die letzten Jahre, seine Vergangenheit, von Ort zu Ort – mit der Frage, wo und wie er sich verloren haben könnte auf dem Weg, der ihn zu dem machte, der er wurde … oder nicht?
Eine Reflektion übers Leben und Vergehen, ein Innehalten und Nachdenken – auch über die Möglichkeiten, die der Roman als mögliche Form solchen Denkens und Sinnierens bietet. Hat er heute, in dieser Zeit der schnellsten Vergänglichkeit, der Eilmeldungen und Headlines mit seinem Volumen überhaupt noch etwas zu bieten? Oder gerade erst recht? Und was heißt das überhaupt – zu sein und zu werden, wie geht das, welche Rolle spielt die Herkunft, die Prägung dabei?
Fragen über Fragen, die wir mit Deniz Utlu erörtern werden, ein Gespräch übers Leben und übers Schreiben. Aber auch eines über Politik und Gesellschaft. Denn Deniz Utlu, geboren 1983, ist nicht nur Schriftsteller, sondern auch Publizist und Aktivist, er hat viele Berufungen; er forscht und arbeitet unter anderem auch am Deutschen Institut für Menschenrechte – und er kuratiert zwei Lese-Reihen am Gorki-Theater in Berlin.