Müsste ich benennen, wer uns die besten Thriller schenkt – der Österreicher Bernhard Aichner wäre sicher ganz oben auf der Liste. Auf jeden Fall im Rahmen der deutschsprachigen Spannungsliteratur, aber schon auch im globalen Kontext. Ein High Speed und High End-Thrillerkönner. Das belegt einmal mehr sein neuestes Projekt – “Dunkelkammer”.
Die Idee: Ein Obdachloser hält die Kälte nicht mehr aus und bricht in eine offensichtlich leerstehende Wohnung ein. Dort entdeckt er eine Tote; Indizien deuten darauf hin, dass die mumifizierte Leiche seit zwei Jahrzehnten dort liegt. Die Frau war eine Multimillionärin, die seinerzeit einfach verschwunden ist, eine große Geschichte. Kann man Geld mit machen. Also ruft der Einbrecher, der in einem früheren Leben Pressefotograf war, einen alten Kumpel an. Das ist David Bronski, der Held der Geschichte. Bronski lebt schon lange nicht mehr in Tirol, hat ein neues Leben in Berlin angefangen. Er funktioniert, aber er ist innerlich längst ein Untoter: Vor Jahren wurde sein Baby entführt, Berlin sollte ein Versuch von ihm und seiner Frau sein, wieder leben zu lernen, das hat nicht funktioniert, und das führte zu einem weiteren Desaster. Jetzt also die Tote in der Wohnung nahe Innsbruck. Bronski lässt sich darauf ein. Er fotografiert die Tote und ihre Wohnung vor der Benachrichtung der Polizei. Als Bronski fast durch ist mit seiner Arbeit, öffnet er die Geldbörse der Toten. Dort findet er ein altes Foto. Ein Foto, das mit ihm und seinem Schicksal zu tun hat. Wie kann das sein? Die Antwort ist die Story dieses Romans. Willkommen auf der Achterbahn der Gefühle …
“Dunkelkammer” ist: Spektakulär geplottet, genial konstruiert, klasse erzählt – ein absolut zeitgenössischer Thriller auf allerhöchstem Niveau. Kann man sich mit wegknallen, macht richtig Spaß – auch wenn Bernhard Aichner bei den (notwendigen) Zumutungen ganz schön an die Grenze geht, wie übrigens auch sonst in jeder Hinsicht. Also: Loopings, Richtungswechsel, Wendungen, Abstürze und Kurven, bei denen es eigentlich physikalisch unmöglich ist, dass du in der Spur bleibst. Unbedingt lesen!, mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen. Außer vielleicht: Hören!! Denn die Hörbuchvariante ist fast noch einen Tick interessanter als der Roman. Und das will schon was heißen …
Roman: btb Verlag, Euro 17,–
Hörbuch: Der Hörverlag, Euro 17,–
2 Kommentare
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Moin Hr. Noller,
Ich habe keine andere Möglichkeit gefunden…zu schreiben, möchte an der Verlosung um
die 3 Bücher, wie von Ihnen heute angekündigt, tel. komme ich bei cosmo auch nicht mehr durch bzw. ausgelost…:-(
Vlg Hilke Modler
Danke! Ich warte bis zum Wochenende, wer sich alles meldet (unter dem William-Marshall-Beitrag eigentlich) – und nehme Sie dann mit in die “Verlosung” …