“Global Crime: Kriminalliteratur als globaler Code” – die internationalen Literaturtage sind spektakulär besetzt

https://blog.wdr.de/nollerliest/global-crime-kriminalliteratur-als-globaler-code-die-internationalen-literaturtage-sind-spektakulaer-besetzt/

“Global Crime: Kriminalliteratur als globaler Code” – die internationalen Literaturtage sind spektakulär besetzt

Kommentare zum Artikel: 0

Mit dabei zum Beispiel Candice Fox aus Australien, Gary Victor aus Haiti, Chan Ho-kei aus Hongkong, Patricia Melo aus Brasielien, Marcelo Figueras aus Argentinien, Mercedes Rosende aus Uruguay. Ein exzellentes Programm, das Kurator Thomas Wörtche mit seinem Team zusammen gestellt hat, einige der interessantesten Kriminalschriftstellerinnen der Zeit sind mit dabei – deutsche VertreterInnen dürfen natürlich auch nicht fehlen, Max Annas und Merle Kröger werden erwartet.

Die internationalen litprom-Literaturtage gibt´s jedes Jahr Ende Januar; Ziel der Veranstaltung ist der Austausch, deshalb sind neben den großen Podiumsdiskussionen zwei Tage lang vor allem auch Werkstattgespräche geplant. Teilnehmen kann jeder, die/der sich für globale Kriminalliteratur interessiert – eine tolle und einzigartige Gelegenheit, einige der herausragenden KriminalschriftstellerInnen unserer Zeit (fast) persönlich, im kleinen Rahmen kennenzulernen. Die Gespräche und Diskussionen werden simultan gedolmetscht, es gibt also für niemanden ein Sprachproblem.

Den Kartenvorverkauf hat das Frankfurter Literaturhaus übernommen, wo die ganze Veranstaltung am 25. und 26. Januar auch stattfinden wird; wer mehr wissen will, wird hier fündig.


Und hier sowie etwas übersichtlicher auf der litprom-Webseite das Programm:

FREITAG, 25.01.2019

16.00 Uhr | Lesesaal

Eröffnung und Grußworte
Tobias Voss, Geschäftsleitung Frankfurter Buchmesse
Thomas Wörtche, Kurator der Litprom-Literaturtage

16.15—18.00 Uhr | Lesesaal

Kriminalliteratur als globaler Code
Eröffnungspodium

Die Kriminalliteratur ist ein weltweit höchst erfolgreiches Genre. Wie lässt sich der anhaltende Erfolg beim Lesepublikum erklären? Gibt es einen globalen Code, der das extrem ausdifferenzierte Genre verbindet und es quer durch alle Generationen und Kulturen so faszinierend macht? Sind Verbrechen und das Böse im Menschen in seiner Natur angelegte Universalien oder mordet jede Kultur nach eigener Façon?

Mit:
Merle Kröger DEUTSCHLAND
Patrícia Melo BRASILIEN
Deon Meyer SÜDAFRIKA
Moderation: Ulrich Noller

19.30—21.00 Uhr | Lesesaal

Redemption Point — Lesung und Gespräch mit Candice Fox

Ted Conkaffey verkriecht sich, nachdem er unschuldig unter Verdacht geraten war, ein Mädchen vergewaltigt zu haben, im abgeschiedenen Crimson Lake. Als ihn die Geister der Vergangenheit einholen, begibt er sich, unterstützt durch eine verurteilte Mörderin, auf die Suche nach dem wahren Täter.
Die internationale Bestsellerautorin Candice Fox mischt das Genre gründlich auf. Sie liest aus ihrem neuesten Werk »Redemption Point« (Suhrkamp 2018, Ü. Andrea O’Brien).

Mit: Candice Fox AUSTRALIEN
Moderation: Sonja Hartl
Lesung des deutschen Texts: Ingrid El Sigai

Die Veranstaltungen werden simultan gedolmetscht.

Samstag, 26.01.2019

Literaturen im Gespräch

In den Werkstattgesprächen diskutieren die Autoren und Autorinnen mit dem Publikum. Wir empfehlen, sich 30 Minuten vor Beginn des Werkstattgesprächs einzufinden, da die Sitzplätze begrenzt sind und wir keinen Platz garantieren können. Alle Gespräche werden gedolmetscht.

11.00—12.30 Uhr | Werkstattgespräch 1:
Global Crime — In Asien neu erfunden?

Jeong Yu-jeongs Romane sind keine klassischen Thriller, die mittels Sex and Crime die Leser vor sich hertreiben, sondern die meisterhaften Darstellungen verschlungener Gedankenwelten, die einen Menschen ins Verbrechen treiben können. Chan Ho-kei hingegen lauscht in seiner Schilderung des alltäglichen Verbrechens dem Mühlrad der großen Politik.

Mit:
Chan Ho-kei HONGKONG
Jeong Yu-jeong SÜDKOREA
Moderation: Ulrich Noller

11.00—12.30 Uhr | Werkstattgespräch 2:
Kann die Kritik Erfolge verzeihen?

Der Markt der Kriminalliteratur ist weltweit hart umkämpft. Subgenres mit zweifelhaftem literarischem Wert schießen aus dem Boden, während die Literaturkritik dankend abwinkt. Verlage beauftragen ihre Autoren generische Wälzer zu schreiben, die eine möglichst große Leserschaft erreichen sollen. Wie behauptet sich Literatur auf diesem Markt und muss man sich für einen Bestseller heute schon rechtfertigen?

Mit:
Candice Fox AUSTRALIEN
Deon Meyer SÜDAFRIKA
Moderation: Nele Hoffmann

13.00–14.30 Uhr | Werkstattgespräch 3:
Voodoo und True Crime, Fantasmen und Facts

Die Kriminalliteratur tanzt wie kaum eine andere Literatur auf der Schnittstelle zwischen Realität und Fiktion. Der Haitianer Gary Victor mischt in seinen phantasmagorischen Buchwelten Krimi und Voodoo. Marcelo Figueras hingegen wandelt auf den Spuren Rodolfo Walshs, der mit seinen True Crime-Reportagen dem autoritären Argentinien den Spiegel vorhielt. Zwei Autoren im Spiel um Fakt und Fiktion.

Mit:
Marcelo Figueras ARGENTINIEN
Gary Victor HAITI
Moderation: Nele Hoffmann

13.00—14.30 Uhr | Werkstattgespräch 4:
Kriminalliteratur als Porträt der Großstadt

In der heutigen Kriminalliteratur ist die kulturell durchmischte Großstadt längst der eigentliche Schauplatz großer Verbrechen und Gewalttaten geworden. Bieten die Unübersichtlichkeit und Anonymität globalisierter Metropolen die perfekte Kulisse für bizarre Morde und unlösbare Rätsel? Berichte von der Nachtseite zweier Weltstädte: Hongkong und Berlin.

Mit:
Max Annas DEUTSCHLAND
Chan Ho-kei HONGKONG
Moderation: Alf Mayer

15.00—16.30 Uhr | Werkstattgespräch 5:
Hat Verbrechen ein Geschlecht?

Der hartgesottene Detektiv und die schöne Leiche: Diese Geschlechterklischees halten sich hartnäckig, sind aber von gestern. Denn in Sachen Diversität hat sich seit den Tagen eines Raymond Chandler einiges bewegt. Drei Autorinnen aus unterschiedlichen Ländern erzählen, wie sie ihre Figuren entwickeln, männlich oder weiblich, und wie sie den Erwartungen an festgelegte Rollenbilder trotzen.

Mit:
Merle Kröger DEUTSCHLAND
Patrícia Melo BRASILIEN
Mercedes Rosende URUGUAY
Moderation: Ulrich Noller

15.00—16.30 Uhr | Werkstattgespräch 6:
Das ewige Whodunit? Alte Fährten, neue Spuren

Edgar Allen Poe erfand die Kriminalliteratur als manipulative Erzählform, die mit den Primärreizen des Lesers spielt. In einem konventionellen Whodunit-Krimi weiß dieser, worauf er sich einlässt: ein Inspektor, ein rätselhafter Mord, falsche Fährten, zum Schluss die Aufklärung. Wie können Autoren diese Lesererwartung unterlaufen? Welche eigenständigen Ansätze fügen sie dem Genre hinzu?

Mit:
Jeong Yu-jeong SÜDKOREA
Gary Victor HAITI
Moderation: Sonja Hartl

ARTE-Filmvorführung im Lesekabinett mit anschließendem Gespräch.
Der Eintritt ist frei.

16.30—18.00 Uhr | Lesekabinett
Mein Leben — Deon Meyer

Dokumentation, ARTE/WDR 2011, 43 Min.
Er wird als der Mankell Südafrikas bezeichnet: Deon Meyer ist der Star unter den südafrikanischen Krimiautoren. Seine Bücher sind immer auch Porträts der südafrikanischen Gesellschaft, sie wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und mit Preisen ausgezeichnet. Ein Besuch bei Deon Meyer in Kapstadt. In einem anschließenden Gespräch knüpft Deon Meyer an den gezeigten Film an und berichtet von seinem weiteren literarischen Schaffen, aber auch von seiner großen Liebe zum Kino, für das er zahlreiche Drehbücher geschrieben hat.

Mit: Deon Meyer SÜDAFRIKA
Moderation: Alf Mayer

18.00—19.30 Uhr |Abschlusspodium im Lesesaal
Kriminalliteratur am Puls der Zeit

Anspruchsvolle Kriminalliteratur ist nicht (nur) Unterhaltung, sondern fühlt der Zeit den Puls. Sie zwingt im Drama des Einzelschicksals die Gesellschaft zum Blick in den Spiegel. Kann die Kriminalliteratur der bessere Gesellschaftsroman oder gar »engagierte« Kunst sein?

Mit:
Max Annas DEUTSCHLAND
Marcelo Figueras ARGENTINIEN
Mercedes Rosende URUGUAY
Moderation: Thomas Wörtche

Einen Kommentar schicken

Die mit * gekennzeichneten Felder müssen ausgefüllt werden.

Top