Inspiriert vom eigenen Leben: Cosmo liest – unsere besten Lesungen 2022 – Herkunft und Identität

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Inspiriert vom eigenen Leben: Cosmo liest – unsere besten Lesungen 2022 – Herkunft und Identität

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Wo kommst Du her? Eine hoch umstrittene Frage: Klar, sie signalisiert Interesse – ist für viele Menschen allerdings auch mit Ausgrenzung verbunden. Wo kommst Du her? Na, von hier. Vier Lesungen mit Autor:innen, die diese Frage nicht bloß aus ihrem Alltag nur allzu gut kennen – sondern die Frage der Herkunft auch in ihren Werken auf höchst unterschiedliche Weise mit erstaunlichen Schnittmengen erkunden. Aus dem Kölner Literaturhaus, von der lit.Ruhr und vom Literaturdistrikt Festival. Und HIER geht´s zur Sendungsseite auf Cosmoradio, dort finden sich dann nach der Sendung auch die Mitschnitte.

Melanie Raabe: “Die Kunst des Verschwindens”

In “Die Kunst des Verschwindens” erzählt Bestsellerautorin Melanie Raabe von zwei jungen Frauen und einer schicksalhaften Begegnung. Was verbindet diese Frauen, die vom ersten Moment an das Gefühl haben, sich schon ewig zu kennen? Melanie wurde bekannt mit “unblutigen Thrillern”, mit dem neuen Roman verlässt sie das Genre. Spannend und mysteriös bleibt es trotzdem, und Geheimnisse – rund um die Herkunft – spielen eine wichtige Rolle. Unsere Zeit ist “hinein getröpfelt” in ihre Geschichte, sagt Melanie im Gespräch mit Ulrich Noller, und dadurch hat sich auch ihr Schreiben verändert. Ein Mitschnitt der Premierenlesung im Kölnischen Kunstverein am 12. Oktober 2022, in Zusammenarbeit mit dem Kölner Literaturhaus.

Tupoka Ogette: “Rassismuskritisch leben”

Welchen Rassismus erleben schwarze Deutsche von Kindheit an? Wie prägt das? Inwiefern hängt es mit einem strukturellen Rassismus der Gesellschaft zusammen? Tupoka Ogette wuchs in Leipzig auf, wo sie heute nach ein paar Jahren in Frankreich auch wieder lebt. Erschüttert musste sie feststellen, dass ihre Kinder ähnliche Rassismus-Erfahrungen machen wie sie selbst 30 Jahre zuvor. Wie kann das sein? Und was kann man dagegen tun? Die Suche nach Antworten machte Tupoka Ogette zur Autorin. Ein Mitschnitt der Lesung bei der lit.Ruhr, bei der sie am 20. Oktober ihr neues Buch “Und jetzt du. Rassismuskritisch leben” vorstellte.

Khuê Phạm: “Wo auch immer ihr seid”

In ihrem Roman “Wo auch immer ihr seid” erzählt Khuê Phạm eine deutsch-vietnamesische Familiengeschichte. Und das ist neu: In der deutschsprachigen Literatur gibt es Familienromane mit türkischen, russischen oder auch ex-jugoslawischen Wurzeln, vietnamesische waren bislang noch nicht dabei. Bei der Recherche hat sie auch ihre eigene Familie ganz neu kennengelernt, erzählt Khuê Phạm im Gespräch mit Ulrich Noller. Das Ergebnis ist eine sehr persönliche Geschichte und zugleich auch eine zeitgeschichtliche Rückschau, das Private und das Politische sind bei dieser Familie besonders eng verzahnt. Ein Mitschnitt der Lesung beim Essener Literaturdistrikt-Festival am 10. November.

Dinçer Güçyeter: “Unser Deutschlandmärchen”

Dinçer Güçyeter aus Nettetal am Niederrhein ist Schriftsteller, Lyriker und Verleger. Ein gelernter Dreher gibt seinen Job auf und wird Verleger – klingt wie ein Märchen, ist aber ganz und gar real. Dinçer ist ein Phänomen und das Jahr 2022 war sein Jahr: Viel Aufmerksamkeit und Respekt für seinen Verlag, in dem vor allem Gedichte erscheinen. Der hoch renommierte Peter Huchel-Preis für Dinçers eigene Lyrik; in der Folge Einladungen zu Veranstaltungen im ganzen Land. Und im November erschien sein Familienroman “Unser Deutschlandmärchen”, in dem Dinçer mit allen Mitteln der Kunst und zugleich sehr “anders” die Geschichte einer türkisch-deutschen “Gastarbeiter”-Familie erzählt – die Geschichte seiner Familie. Ein Mitschnitt der Premierenlesung am 24. November im Kölner Literaturhaus, moderiert von Ulrich Noller.

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