Ein Leben in Zeichnungen, und zwar das eigene Leben – das ist das Projekt “Der Araber von morgen – Eine Kindheit im Nahen Osten” von Riad Sattouf. Der Zeichner, geboren 1978, Sohn einer Französin und eines Syrers, erzählt die Geschichte seiner Kindheit in Syrien, Libyen und natürlich Frankreich – mittlerweile, im fünften Band, ist er in seiner Jugend angelangt:
Genau, der Vater hat Riads jüngsten Bruder entführt. Er soll in Syrien ein richtiger Mann und vor allem: ein richtiger Muslim werden. Ein Drama für den Rest der Familie. Trotzdem erzählt Riad in der Schule niemandem davon. Obwohl ihn seine Umgebung dann vielleicht etwas besser verstehen könnte, wenn er sich merkwürdig verhält. Und die Noten! Aber das Ganze ist ihm unendlich peinlich. Riad will “normal” sein. Wie die anderen. Außerdem gibt es da ein Mädchen, das ihn interessiert. Allerdings ist er ziemlich schüchtern – und so gar nicht zufrieden mit sich und seinem Äußeren. Abgesehen davon: Genügend Probleme, allerorten. Zum Beispiel die Skinheads, die manchmal den Schulweg unsicher machen, merkwürdigerweise sieht ihr Anführer auch wie ein “Araber” aus. Eines Tages taucht der Vater plötzlich in der Stadt auf, die Großmutter sieht ihn zufällig in einem Laden. Es kommt zur Begegnung. Riad bezieht Position, und zwar heftig. Gibt es eine Chance, dass der kleine Bruder zurückkehrt?
Riad Sattouf ist auch Satiriker, er hat lange für “Charlie Hebdo” gearbeitet. Die “Der Araber von morgen – eine Kindheit im Nahen Osten”-Bände erscheinen seit 2014, sie haben sich über zwei Millionen Mal allein in Frankreich verkauft und wurden in über 20 Sprachen übersetzt. Ein Welterfolg, der noch weiter gehen wird, man wird sehen, Fortsetzung folgt …
(Übersetzt von Andreas Platthaus, Penguin Verlag, Euro 24,–)