Von Matthias Brandt bis Delia Owens – 10 mehr oder minder populäre Hörbuchprojekte sind für den WDR-Publikumspreis “Mein Hörbuch 2019” nominiert, dessen Gewinner am 10. März im Rahmen der Verleihung des Deutschen Hörbuchpreises bekannt gegeben wird. Hier kann man sich beteiligen. Mit dabei auch “Sonne und Beton”, kürzlich erschienen, das von ihm selbst ziemlich genial eingelesene Hörbuch zum gleichnamligen Debütroman des Stand Up Comedians Felix Lobrecht. Auf Basis eigener Erfahrungen in der Jugend, wirft er hier einen verschmitzten Blick auf den Kampf, der das Aufwachsen und Erwachsenwerden für junge Männer in Neukölln (und ähnlichen Vierteln) bedeutet, mit sehr viel Alltagskomik und Sprachstraßenwitz. (Lübbe Audio, Euro 19,90)
Apropos junge Männer (und ihr Gefühlsleben): Seit über 20 Jahren ist der Schauspieler Philipp Hochmair mit einem Schulprojekt in Deutschland, Europa und der Welt unterwegs – um den SchülerInnen (und sonstigen Wissbegierigen) den Roman “Die Leider des jungen Werther” von Johann Wolfgang von Goethe vorzustellen und faßbar zu machen. Ein Klassiker der deutschen Literatur, eine beeindruckendsten Geschichten in Sachen verschmähter Liebe überhaupt. Wie unfaßbar lebendig und zeitgemäß der Werther klingen kann, wenn die richtigen Leute mit ihm arbeiten, das belegt das Hörbuch “Werther!”, das Philip Hochmair zusammen mit der Band Die Elektrohand Gottes eingespielt hat. Extrem beeindruckend, unbedingt hörenswert! (Elektrohand Records/Broken Silence, Euro 16,99)
Immer am 27. Januar wird – Anläßlich des Jahrestages der Befreiung von Auschwitz – der Opfer des Nationalsozialismus gedacht, in diesem Jahr zum 75. Mal. Ein wichtiger Tag auch deshalb, weil bekanntlich der eine oder die andere derzeit daran arbeitet, die Verbrechen der NS-Zeit und den Holocaust zu relativieren, Stichwort “Fliegenschiss der Geschichte”. Wie grotesk und infam dieser Gedanke ist, also der der Relativierung, belegt ein Feature, das im Jahr 1961 erstmals im WDR-Hörfunk lief und Überlebende und Zeitzeugen dieses ungeheuren Grauens zu Wort kommen ließ: “Auschwitz. Topographie eines Vernichtungslagers. Überlebende berichten” von H.G. Adler und Hermann Langbein, selbst ehemalige Insassen, ist jetzt auch als Hörbuch erschienen (Der Audio Verlag, Euro 19,90). Hier ist das ganze Stück beim WDR online verfügbar.