Lieber tot, als abgeschoben zu werden

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Lieber tot, als abgeschoben zu werden

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“Sie kommen nachts, legen dir Handschellen an und schieben dich ab.” Ali ist verzweifelt. Der 24-Jährige hat Angst vor der Abschiebung. Rund 2.000 Euro hat er schon in Anwaltskosten investiert. Woher nimmt er denn das Geld? “Ich spare mir das ab von den Sozialleistungen.”

Seit knapp drei Jahren lebt der gebürtige Afghane hier, hat deutsch gelernt, Praktika gemacht. Arbeiten darf er nicht, das Warten treibt ihn zur Verzweiflung. “Hab ich denn kein Recht zu leben?” Seine Frau sei noch im Iran. Dorthin zurückzukehren, sei aber keine Option für ihn. “Als Afghane habe ich im Iran keine Zukunft. Sie haben mir Geld angeboten, damit ich als Knaonenfutter in Syrien kämpfe. Was habe ich mit Syrien zu tun?”

Er möchte nicht, dass sein voller Name genannt wird – weder im Radio noch online. Auch sein Gesicht möchte er nicht zeigen, dafür zeigt er uns seine Narben, Zeugnis eines Selbstmordversuchs. Hilfe gibt es keine für ihn. Stattdessen Tabletten. Und die Gewissheit, dass ihm auch in einem der nächsten Nächte die Albträume einholen.

Die Stadt Düsseldorf erläutert uns nach der Sendung, Alis Angst sei unbegründet. Zumal es gar keine Nachtabschiebungen aus Düsseldorf gäbe. Doch wer kann schon seine Angst, seine Gefühle kontrollieren, wenn er das erlebt hat, was dieser 24-jährige Mann erlebt hat.

 

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