“Ich bin immer noch davon überzeugt, dass die Veranstaltung in Duisburg hätte ordnungsgemäß durchgeführt werden können.“ Das ist das Fazit, das der ehemalige Lopavent-Anwalt am dritten und letzten Tag seiner Zeugenaussage zieht.
Eine Schlüsselfigur im Prozess
Es ist deutlich geworden, dass dieser Zeuge nicht nur in beratender Funktion für die Lopavent tätig gewesen ist. Die Korrespondenz mit den Behörden der Stadt Duisburg auf der einen Seite und mit den Lopavent-Mitarbeitern auf der anderen Seite legen diesen Schluss sehr nahe. Dieser Mann war in die Planung eingeweiht und hat sie „angeschoben“ wie er es ausdrückt. Inwieweit die Angeklagten dem Druck, den er ausgeübt haben mag, nachgegeben haben, bleibt spekulativ.
Eine einwandfreie Planung
Der 45-Jährige wirkt auf mich souverän. Auch wenn er an einigen Stellen ins Stottern gerät, sind seine Ausführungen inhaltlich immer klar und deutlich. Fast beiläufig sagt er: „Die Menschen hätten nicht umkommen müssen, wenn sich alle daran gehalten hätten, was geplant war.“ Nicht an den Plan gehalten, hat sich seiner Ansicht nach die Polizei. Er habe im Nachhinein auf Videoaufzeichnungen die Polizeikette “mitten auf der Rampe“ gesehen und sich sehr gewundert. Das sei keinesfalls vorgesehen gewesen.
Nicht viel Neues
Insgesamt hat der heutige Tag nicht mehr die Brisanz des Vortags. Die Befragung durch die Verteidigung bringt für mich keine neuen Erkenntnisse mehr.
Zum Schluss entlässt das Gericht den Zeugen und behält sich vor ihn erneut vorzuladen. Am Mittag darf der ehemalige Lopavent-Anwalt gehen. Das Gericht widmet sich noch einigen Erklärungen zum Einsatzplan der Polizei. Der Prozesstag wird nach der Klärung verschiedener Termine und Fristen relativ ereignislos beendet.