Tag 149: Aussage des Angeklagten Nummer eins

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Tag 149: Aussage des Angeklagten Nummer eins

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Heute hat der ehemalige Baudezernent der Stadt Duisburg, Jürgen Dressler, wohl zum letzten Mal am Loveparade Prozess teilgenommen – als Zeuge.  Nach neun Jahren kann der Mann, der die Loveparade nach eigener Aussage nie gewollt habe, versuchen, mit dem Kapitel abzuschließen. Dressler aber sagte: “Wenn man in die Nähe von 21 Toten gerückt wird, verändert das einen für immer.”

Bis Februar 2019 haben 101 Prozesstage so begonnen:  Ein Gong und die Lautsprecherdurchsage “In der Strafsache gegen Dressler und andere bitte eintreten.” Nebenkläger, Zuschauer, Pressemitglieder betreten nach und nach den Saal, setzen sich auf ihre zugewiesenen Plätze. Und natürlich Jürgen Dressler, der wohl nur aufgrund der alphabetischen Reihenfolge der Angeklagten immer als erster genannt wurde. Ein Ritual, das mit dem Namen  Jürgen Dressler eingeläutet wurde, solange bis die Anklage gegen ihn und sechs andere im Februar 2019 eingestellt wurde. Heute war Tag drei seiner Zeugenaussage schon nach einer halben Stunde zu Ende. Die Prozessbeteiligten hatten keine wichtigen Fragen mehr an den 72-jährigen.

Nach dem Abschied des Zeugen Dressler widmet sich das Gericht der Einführung weiterer schriftlicher Beweise. Etwa drei Stunden lang werden Protokolle verlesen, die ein Angeklagter 2011 verfasst hat. Dabei handelt es sich um Antworten auf Fragen, die für ein Gutachten angefordert wurden. Nachfragen zu seinen damaligen Äußerungen beantwortet der Angeklagte nicht.

Im Anschluss verliest das Gericht die Protokolle, die die morgige Zeugin nach dem Unglück angefertigt hat. Sie war 2010 Leiterin des Amtes für Baurecht und Bauberatung und ebenfalls angeklagt.

Über den Autor

in Duisburg geboren. Nach einem Volontariat bei einem TV-Sender ging es weiter als freie Videojournalistin für verschiedene TV Sender und internationale Online-Plattformen. Seit 2016 im WDR Studio Duisburg zuhause.

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