Das Unglück bei der Loveparade 2010 in Duisburg hat just heute wieder Schlagzeilen gemacht. Ein Duisburger Kinder- und Jugendtheater plant für das kommende Frühjahr ein Stück darüber. Wie eine Sprecherin betont, soll es darin aber nicht um das Unglück an sich gehen, sondern um den Umgang mit dem Thema und wie es überhaupt dazu kam. Mich erstaunt, dass sich das Theater das zutraut. Sitzen wir doch nun seit fast zwei Jahren in diesem Gerichtssaal, um genau das – also wie es dazu kam – heraus zu finden. Mit überschaubarem Erfolg.
Persönliche Worte
Dass der heutige Zeuge gravierend etwas daran ändern kann, bezweifle ich. Auch er ist ein Bauamtsmitarbeiter, auch er ist ein ehemaliger Angeklagter in diesem Prozess. Seine Vernehmung beginnt er damit, den Opfern und ihren Angehörigen seine Anteilnahme auszusprechen. Immerhin also schon mal eine persönliche Stellungnahme – das hören wir nicht von allen Zeugen und auch nicht von allen ehemaligen Angeklagten.
Im Wesentlichen nichts Neues
Im weiteren Verlauf hören wir allerdings nicht viel Neues. Wie seine Kollegen auch, erklärt der Zeuge, für Rampe und Sicherheitskonzept sei das Bauamt nicht zuständig gewesen. Auch nicht für die Planungen auf dem Gelände. “Wir planen nichts”, sagt er, das müssten die Antragsteller schon selbst tun – das Bauamt sei nur dafür zuständig, deren Planungen zu überprüfen und sie dann zu genehmigen oder aber die Genehmigung zu verweigern.
Am Vorabend noch Beanstandungen
In seiner freien Schilderung hatte der 57-Jährige zuvor erklärt, er habe mit Kollegen am Vortag der Veranstaltung die baurechtliche Abnahme machen wollen. Da habe es aber Mängel gegeben, die auch am Abend noch nicht behoben waren. Daraufhin habe ein Kollege angekündigt, sich das am 24. Juli 2010 morgens noch einmal ansehen zu wollen. Genaueres dazu erfahren wir heute aber nicht mehr, denn der Richter vertagt, bevor er mit seiner Befragung an diesem Zeitpunkt angekommen ist.