Ups, das ging aber schnell. Nein, nicht, dass die Kinder erwachsen wurden, dass sich erste graue Haare oder Falten fanden. Geschenkt. Aber dass das Essener Literatürk-Festival nun schon sein 15jähriges Jubiläum feiert, das ist dann doch überraschend. Auch deshalb, weil die MacherInnen das Ganze MEHR oder minder nebenberuflich machen. Was für ein tolles Engagement! – wenn ich das mal so sagen darf …
In diesem Jahr findet “die Literatürk” vom 11. bis zum 23. November statt – mit einer sehr bunten Mischung aus Events, Theater, Diskussionen, Konzerte, galaartigen Abenden, nicht bloß Lesungen also, die aber durchaus auch. #irgendwasmitheimat, so lautet das Motto des Ganzen. Der “Heimat”-Gedanke, der ja durchaus auch eine nicht allzu offene Tradition hat, wird auf den Prüfstand gestellt und diskutiert, und zwar aus der Perspektive insbesondere derer, die dazu gehören wie alle anderen, von manch anderem trotzdem aber immer wieder auch ausgeschlossen werden – den Menschen “mit Migrationshintergrund”, wie man manchmal so sagt.
Das exzellente Programm, das Fatma Uzun, Semra Uzun-Önder und Johannes Brackmann zusammen gestellt haben, eröffnet Denkräume und führt in die Tiefe. Und es lässt in vielen verschiedenen Facetten eben vor allem die zu Wort kommen, die möglicherweise erstmal nicht gefragt werden, aber durchaus auch etwas zu sagen haben zum Thema “Heimat”, und zwar nicht zu knapp. Soll die Idee auf die Müllkippe der Geschichte oder macht es Sinn, sie anders zu füllen, nämlich diverser, das sind die beiden Pole, zwischen denen der Diskurs vermutlich verlaufen wird.
Und welche Veranstaltung könnte man emfpehlen? Tja, schwer zu sagen, denn es ist wirklich so, dass beim 15. Literatürk-Festival ein Höhepunkt den anderen ablöst. Deshalb zum Schluss noch ein bisschen Eigenwerbung: “Cosmo” ist einer der Medienpartner des Festivals; wir gestalten die Lesung mit Deniz Utlu am 22. November aus seinem neuen Roman “Gegen Morgen” gemeinsam. Das wäre doch mal einen Abend wert, oder? Und auch hier wird´s unter anderem natürlich um das Motto des Festivals gehen: #irgendwasmitheimat.
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Herzlichen Dank für die Blumen – und den warm-lobenden Text. Wir werden uns weiter um gute Qualität und Vielfalt mit Haltung bemühen!
Johannes Brackmann