Auf die Ohren – von David Rothenberg, Milena Agus, Colson Whitehead

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Auf die Ohren – von David Rothenberg, Milena Agus, Colson Whitehead

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So was gibt´s nur in Berlin. Sagt zumindest der amerikanische Musiker und Komponist David Rothenberg. Und vermutlich hat er recht damit. Worum es geht: Musizieren mit den Nachtigallen. Und eine Partyszene drum herum. Plus: Theoretischer Überbau, denn der Klarinettist ist auch Philosophieprofessor am New Jersey Institure of Technology. “Stadt der Nachtigallen. Berlins perfekter Sound” ist mehr als nur die Hörfassung des gleichnamigen Buches: Eine so irre wie faszinierende Geschichte, als Feature aufbereitet, und das sehr schön audiophon, genial. (Das Buch ist bei Rowohlt erschienen, kostet 26 Euro; das Hörbuch bei Argon, für Euro 16,95)

Milena Agus, geboren 1959, ist eine Chronistin Sardiniens, wo sie selbst auch lebt, in Cagliari. Ihr neuester Roman “Eine fast perfekte Welt” erzählt von der Suche nach dem (kleinen) Glück, nach dem richtigen Platz im Leben (wenn es den denn gibt) – und von drei Generationen zwischen Genua – SARDINIEN – und New York, mit Blick speziell auf die Frauen und ihr Schicksal. Faszinierend, wie es Milena Agus immer wieder gelingt, die Geschichten der einfachen Leute mit einfachen Mitteln ausgesprochen klug in Worte und Sätze und Geschichten zu fassen. So eben auch im neuen Roman, in dem mit Felicita, Esters unkonventioneller Tochter, die ihren eigenen Weg geht, auch wenn sie immer wieder an sehr enge Grenzen stoßen muss, eine tolle Hauptfigur im Zentrum steht – eine, die auch dann glücklich zu sein versteht, wenn eigentlich alles dagegen spricht, eben weil sie ihren Weg macht, sei der auch nur ein paar Schritte lang. (Der Roman ist bei dtv herausgekommen, übersetzt von Monika Köpfer, für 20 Euro zu haben. Das Hörbuch ist beim Audio Verlag erschienen, gelesen von Gabriele Blum, ebenfalls 20 Euro.)

Klar, den Pulitzer-Preis kann man schon mal gewinnen. Ist zwar der wichtigste US-Literatur (und Medien-) Preis, aber er wird ja auch jährlich vergeben. Zwei Mal Pulitzer-Preisträger in Sachen Literatur zu sein, das ist schon besonders, da ist man Klassiker, erst drei Schriftsteller haben das bislang geschafft, in über 100 Jahren. Mit zwei aufeinander folgenden Romanen nacheinander den Pulitzer Preis abzuräumen – das gab es noch nicht. Bis jetzt. Denn dem afroamerikanischen Schriftsteller Colson Whitehead, geboren 1969, ist genau das jetzt gelungen: Nach “The Underground Railroad” (2017) wurde er in diesem Jahr für seinen Roman “Die Nickel Boys” ausgezeichnet – ein guter Grund, auch dessen tolle Hörbuchversion, gelesen von Torben Kessler, nochmals ausdrücklich zu empfehlen. (Hörbuch Hamburg, Euro 23,–. Den Roman gibt es für den gleichen Betrag beim Hanser Verlag, übersetzt von Henning Ahrens.)

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