Na toll, Corona! Keine Lesungen, grmpf. Immerhin: Die MacherInnen des Literatürk-Festivals lassen sich davon nicht schrecken. Hier gehts zum Programm – und hier zur Lesung mit Olivia Wenzel.
Hier der Literatürk-Text zur Lesung:
Eine junge Frau besucht ein Theaterstück über die Wende und ist die einzige schwarze Zuschauerin im Publikum. Mit ihrem Freund sitzt sie an einem Badesee in Brandenburg und sieht vier Neonazis kommen. In New York erlebt sie den Wahlsieg Trumps in einem fremden Hotelzimmer. Wütend und leidenschaftlich schaut sie auf unsere sich rasant verändernde Zeit und erzählt dabei auch die Geschichte ihrer Familie: von ihrer Mutter, die die als Punkerin in der DDR vergeblich von der Freiheit träumte. Von ihrer Großmutter, deren linientreues Leben ihr Wohlstand und Sicherheit brachte. Und von ihrem Zwillingsbruder, der mit siebzehn ums Leben kam. Herzergreifend, vielstimmig und mit Humor schreibt Olivia Wenzel über Herkunft und Verlust, über Lebensfreude und Einsamkeit und über Rollen, die einem von der Gesellschaft zugewiesen werden.