“Blutrodeo”, der zweite Roman von Frauke Buchholz

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“Blutrodeo”, der zweite Roman von Frauke Buchholz

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„Blutrodeo“ führt nach Calgary, und hier speziell in die Zeit der jährlichen Stampede: zum größten Rodeo der Welt also, das im Umfeld einer Landwirtschaftsmesse stattfindet. Die ansonsten eher ruhige Stadt ist außer Rand und Band; keine gute Voraussetzung für erfolgreiche Ermittlungen, beste Bedingung dafür für alle möglichen Verwicklungen. Außerdem geht’s nach Fort MacMurray; in eine Gegend, in der die Mineralölindustrie hohe Profite macht, und zwar um jeden Preis.
Jemand bringt alte Männer um, die sowieso schon hinfällig sind, in Altenheimen und Krankenhäusern. Der Fall ist merkwürdig – und führt in die Zeitgeschichte; der Vietnamkrieg spielt eine Rolle, die Umweltschäden der Ölförderung, Willkür und Missbrauch in Waisenhäusern. Und auch wieder der Umgang mit der indigenen Bevölkerung.
Ted Garner, der leicht misanthropische Profiler, trifft auf Samantha Stern, eine selbstbewusste, junge Provinzermittlerin, die so gar keine Lust hat, sich von solch einem Schnösel die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Beide haben so ihre eigenen Probleme – wissen das aber gut voreinander zu kaschieren, mal will ja keine Schwäche zeigen in diesem Konkurrenzkampf, der auch einer der Geschlechter ist.
Frauke Buchholz inszeniert und erzählt all das mit leichter Hand und mit einem sehr verschmitzten Augenzwinkern; eingebettet in eine durchaus auch raue und harte Genregeschichte. Eine hervorragend gemachte und atmosphärisch dichte Geschichte, der man den Spaß an der Freude der Autorin beim Schreiben jederzeit anmerkt.

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