Spanien wird ein großes Thema in diesem Bücherherbst, als Gastland der Buchmesse. Andrea Abreu ist mit ihrem Debütroman “So forsch, so furchlos” dabei eine der interessantesten Entdeckungen: Eine junge Frau aus Teneriffa – mit der Geschichte zweier Mädchen aus einem Bergdorf am Fuße des Vulkans. Die beiden träumen davon, auch mal ans Meer zu kommen, was schwierig ist, weil im Dorf nur alte Leute ohne Führerschein sind, die Eltern-Generationen hat keine Zeit, sie ist damit beschäftigt, das Tourismusgeschäft am Laufen zu halten. Also spielen sie “Tag am Meer” im örtlichen Bach, die beiden wissen sich zu beschäftigen. Eine Geschichte von vielen, und nach und nach, Stück für Stück setzt sich ein Bild des Insellebens zusammen – im Schatten, wenn man so will, eigentlich, hinter der Bühne des Tourismus. Wir begleiten die Mädchen durch einen Sommer, nahe dran und genau, mit einem furchtlosen Blick auch auf die weniger schönen Seiten des Daseins, dem erweist Andrea Abreu auch mit ganz eigenen sprachlichen Mitteln unerschrocken die Ehre, das Ganze ganz offensichtlich auch in vielfacher Hinsicht mit eigener Erfahrung grundiert. (Kiepenheuer & Witsch, Euro 20,–)
Insel-Lektüre 2022 (03): “So forsch, so furchtlos” von Andrea Abreu
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