Eva Ries und der Wu-Tang Clan

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Eva Ries und der Wu-Tang Clan

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Eine junge Frau aus Mannheim wird zur Managerin von neun Gangsta-Rappern aus einem New Yorker “Ghetto“. Bis hin zum Welterfolg. Die Geschichte von Eva Ries, mittlerweile Ehren-Familienmitglied des berühmt-berüchtigten Wu-Tang Clans.

Neun New Yorker Rapper, allesamt vorbestraft, mit jeder Menge Street Credibility also, taten sich Anfang der 1990er Jahre zusammen, um gemeinsam Musik zu machen: eine andere Art von HipHop, härter und minimalistischer als die Soul-orientierten und oft weichgespülten Acts, die damals in den Charts waren. Mit rauhen Texten, die von Mafiosi, Karatekämpfern und vor allem den eigenen Erfahrungen auf der Straße, also auch vom Rassismus in den Vereinigten Staaten erzählten.

Ihr Debütalbum “Enter the W-Tang (36 Chambers)“ wurde zum Klassiker, die folgenden Albumprojekte, vor allem „Wu-Tang Forever“ waren weltweit in den Charts ganz oben. Die Band hatte das geschafft, was der Kopf des Clans, Robert Diggs alias MC RZA, geplant hatte – gegen alle Wahrscheinlichkeit. Das Erstaunliche dabei war unter anderem, dass diese existentielle Musik aus dem schwarzen Ghetto insbesondere auch weiße Wohlstandskids ansprach, und zwar in Massen. Für die Popkultur und den Hip Hop war das stilprägend.

Eva Ries aus Mannheim hatte daran einen nicht ganz unwichtigen Anteil: Fast von Beginn an begleitete sie den Wu-Tang Clan im Auftrag der Plattenfirma als Managerin und erlebte dabei jede Menge mehr oder minder aufregende und “abenteuerliche“ Situationen mit ihren, freundlich gesagt, allesamt ziemlich eigenwilligen Schützlingen, etwa als es darum ging, erstmals eine Europatour mit den einstigen Ghettokids zu organisieren, die allesamt die USA noch nie verlassen hatten, geschweige denn, dass sie überhaupt Pässe gehabt hätten.

Vor ihrem Engagement hatte Eva Ries in Los Angeles gelebt und Hard Rock-Bands betreut. Das Projekt mit dem Wu-Tang Clan war eine Herausforderung – und anfangs auch ein persönlicher Clash of Cultures. Aber die Managerin biss sich durch, wurde erst ein wenig, dann komplett akzeptiert, schließlich sogar zum Ehrenmitglied des Clans. Wie das ging und was sie dabei erlebte, das erzählt Eva Ries in der „Redezeit“.

Bibliographische Angaben

Eva Ries: Wu-Tang ist forever: Im engsten Kreis der größten Band der Welt. Benevento, 2022. 240 Seiten. Euro 28,–

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