Heute: Lesung mit Andrej Kurkow

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Heute: Lesung mit Andrej Kurkow

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Andrej Kurkow ist PEN-Vorsitzender und einer der (international) bekanntesten Schriftsteller der Ukraine. Ein vehementer Kritiker des russischen Angriffskrieges, er äußert sich in Interviews und Essays bei der Frage immer klipp und klar – und man spürt ihm auch nach mittlerweile acht Monaten Kriegsdauer das Entsetzen über die Geschehnisse deutlich an.

In seinem Roman „Graue Bienen“, der HIER auf dem Blog vorgestellt wird, hatte Kurkow die Geschichte eines Imkers erzählt, der mit seinen Bienen zwischen den Linien im Osten der Ukraine unterwegs ist. Bei der Crime Cologne-Veranstaltung in Kooperation mit dem Literaturhaus Köln und WDR-Cosmo stellen wir seinen aktuellen Roman vor – „Samson und Nadjeschda“: ein historischer Krimi, der im Jahr 1919 in Kiew angesiedelt ist – der aber trotzdem jede Menge Koinzidenzen zur Gegenwart enthält.

Welche das sind, darüber werden wir sprechen. Und natürlich über das Leben von Andrej Kurkow in Zeiten des Krieges. “Leider” ist die Veranstaltung ausverkauft. Da aber erfahrungsgemäß immer die eine oder der andere nicht kommt, gibt´s durchaus die Chance, an der Abendkasse noch einen Platz zu ergattern. Ein Tipp für alle die, die das Risiko in Kauf nehmen wollen und nicht ärgerlich sind, sollte es dann doch nicht klappen.

Heimliche Hauptfigur des Romans ist die Stadt Kiew, Kurkows Heimatstadt, die auch damals schon umkämpft war, fünf Versuche brauchten die Bolschewiken, um sie schließlich zu erobern. Das ist das Setting, in dem die Geschichte angesiedelt ist – die Geschichte von einem, der mehr oder minder zufällig zum Polizisten und Ermittler in Sachen Raub in diese komplizierten Zeit wird. Eine Liebesgeschichte hat der Roman übrigens auch zu bieten, daher auch der Titel „Samson und Nadjeschda“ (Aus dem Russischen von Johanna Marx und Sabine Grebing, Diogenes, Euro 24,–)

Ja, aus dem Russischen übersetzt. Andrej Kurkow ist 1961 im damaligen Leningrad, also in St. Petersburg zur Welt gekommen. Seit seiner frühen Kindheit lebte er allerdings in Kiew. Er ist ein „ethnologischer Russe“, wie man so sagt – bezeichnet sich aber als „politischen Ukrainer“. Und man merkt im Gespräch: Ukrainer durch und durch. Andrej Kurkow ist eine Persönlichkeit, die den Riss, den dieser irrsinnige Krieg bedeutet, auch ganz persönlich verkörpert. Auch darüber werden wir uns bei der Veranstaltung unterhalten.

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