Neue Kriminalromane aus Kanada, der Schweiz, Frankreich

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Neue Kriminalromane aus Kanada, der Schweiz, Frankreich

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Ob das was wird mit dem Ehrengast Kanada bei der Buchmesse in diesem Herbst? Auf jeden Fall werden 2020 so einige Romane mehr aus Kanada ins Deutsche übersetzt erscheinen – wie zum Beispiel der grandiose Noir “Preisgegeben” von Ron Corbett (Polar Verlag, Euro 14, übersetzt von Sven Koch). Frank Yakabuski, polnischstämmiger Polizist, Ex-Soldat, muss in einem Ort namens Ragged Lake den Mord an einer Familie ermitteln – ein Ort, der jetzt im Winter völlig verlassen und so eingeschneit ist, dass man ihn nur über eine mehrstündige Tour mit dem Schneemobil erreichen kann. Was Yak und seine Kollegen dann dort spektakulär geplottet erwartet, ist angesichts dieser Umstände umso überraschender … Meine Würdigung der Geschichte findet sich HIER auf diesem Blog – ein Interview mit Ron Corbett HIER.

Auch stark: “Der Schwur” (Grafit Verlag, Euro 13,–), neuer Roman des Schweizer Autors Sunil Mann – mit einem spannenden neuen Team, das unter Rechtspopulisten, aber auch im Rotlichtmilieu ermitteln muss. Damit verbunden ist eine heftige, erschütternde Geschichte quer montiert: Sunil Mann verfolgt den Weg eines der Mädchen, die von Mafia-Schleppern mit falschen Versprechungen aus Nigeria nach Europa transportiert werden, um letztlich im Puff zu enden – wenn sie denn überleben. Heftig, denn was diesen Mädchen unterwegs widerfährt, ist schwer zu ertragen (und das ist recherchiert, keine Fiktion, nur fiktionalisiert, die Härte dieses Teils des Krimalromans ist die der Realität). Auch mit Sunil Mann habe ich gesprochen, das Interview findet sich HIER.

Wer im wahrsten Sinn des Wortes mal richtig abtauchen möchte aus dieser Corona-Krisen-Zeit, dem würde ich Xavier-Marie Bonnots Roman “Der erste Mensch” (Unionsverlag, Euro 19,–, übersetzt von Gerhard Meier) empfehlen: Der Mord an einem Unterwasserarchäologen bringt eine ganze Kette an Ereignissen in Gang, in deren Mittelpunkt eine eben nur unter Wasser zugängliche Höhle mit frühzeitlichen Wandzeichnungen steht. Sehr plakativ angelegt und erzählt, mit einem ganzen Tableau an schillernden Protagonisten, eine bunte und pralle Geschichte mit allem Pipapo – letztlich ist “Der erste Mensch” auch ein Abenteuerroman reinsten Wassers.

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