Ehrengast Kanada (Teil 1): Was bisher geschah

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Ehrengast Kanada (Teil 1): Was bisher geschah

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Glück im Unglück: Weil die Frankfurter Buchmesse im Jahr 2020 Corona-bedingt bloß digital stattfand, ist Kanada in diesem Jahr direkt noch einmal “Ehrengast” gewesen, mit entsprechend vielen Veranstaltungen und vor allem: Veröffentlichungen.

Die kanadische Buchwelt ist – analog zur Gesellschaft – ziemlich einzigartig und besonders strukturiert: Im englischsprachigen Teil sehr am US-amerikanischen Buchmarkt orientiert, im frankophonen Teil des Landes an Frankfreich. Und das betrifft nicht bloß die Sprache, in der geschrieben wird, sondern auch die Art der Geschichten, die Marktstrukturen, die Verkaufswege und so weiter und so fort.

Kanada ist als Einwanderungsgesellschaft Vorbild für viele andere Länder, unter anderem wird das kanadische Modell ja auch bei uns immer wieder diskutiert. Die Diversität, die mit diesem Status einher geht, spiegelt sich sehr stark auch in der Literatur: Es gibt eine Menge interessante Geschichten von Menschen mit “Migrationshintergrund”, die von Kanada aus zum Beispiel auch nach Haiti, nach Indonesien, nach Togo führen. Darüber werden wir demnächst nochmal dezidiert berichten und ein paar gute aktuelle Romane dazu vorstellen. Ein weiteres “speziell-kanadisches” Thema ist die Literatur von und über die “First Nations”, also die indigenen Kanadier.

Im verganganen Corona-Jahr haben wir schon ausführlich über Bücher und SchrifstellerInnen aus Kanada berichtet, hier ein paar Beispiele. Auch wenn diese Bücher (zumeist) nun schon ein Jahr auf dem Markt sind, lesenswert sind sie allemal immer noch, ohne jeden Abstrich:

Ein sehr guter, extrem aktionsreicher Country Noir: “Preisgegeben” von Ron Corbet. Findet sich HIER – und HIER das Interview zum Roman, das ich mit Ron Corbett geführt habe.

– Drei spannende, interessante Bücher, in denen es um die First Nations geht, finden sich HIER.

– Ende Oktober 2020 haben wir drei zeitgenössische Romane aus Kanada vorgestellt – mit dabei auch “Boat People” von Sharon Bala, für mich ein herausragender Roman zum Thema der Migration. HIER steht der Text dazu.

Krimis aus Kanada, und auch hier ist ein herausragender Roman dabei: “Taqawan” von Éric Plamondon. Habe ich schon mehrfach verschenkt, immer mit sehr guter Rückmeldung. “Taquawan” erzählt ebenfalls von den indigenen Kanadierinnen, das aber auch eine sehr besondere Weise: in einer Mischung aus Krimi, Essay und Kulturgeschichte. HIER die Sammelbesprechung und HIER nochmal ein längerer eigener Text zu dem Roman.

Übrigens: Die hier genannten Titel sind nur eine Auswahl. Wer mehr wissen will – bitte Kanada oben in die Suchmaske eingeben. Müsste ich mich für drei Lieblingstitel entscheiden, wären das “Taquawan”, “Boat People” und “Preisgegeben”. Heute zumindest, morgen wäre es vermutlich schon wieder eine andere Auswahl, denn das Niveau ist: hoch.

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