Bei Facebook, Instagram und teilweise auch WhatsApp gab es (mal wieder) Störungen. Viele User konnten sich stundenlang nicht erfolgreich einloggen oder es gab Einschränkungen bei der Nutzung. Vor allem in den USA und in Deutschland wurden Probleme gemeldet. Das bezeugen zahlreiche panische Tweets auf Twitter und Co. unter dem Alarm-Hashtag #FacebookDown. Aber auch Störungsmeldungen, die man beim nützlichen Dienst allestörungen.de einsehen kann. Bei Facebook und Instagram haben sich die Probleme gehäuft – mittlerweile geht es wieder.
Hackangriff eher unwahrscheinlich
Ungewöhnlich genug: Facebook hat sich auf Twitter gemeldet und das Problem bestätigt. Ein Hackangriff wird es wohl eher nicht gewesen sein. Denn um die Infrastruktur von Facebook durch eine DDoS-Attacke in die Knie zu zwingen, bräuchte es eine ungeheuerliche Kapazität an Servern und gekaperten PCs/Endgeräten, die eine solche Attacke starten … Nein, das war es wohl kaum. Eher eine technische Panne beim Einspielen von Updates in das globale Firmennetzwerk. Ist zumindest meine Vermutung.
We’re aware that some people are currently having trouble accessing the Facebook family of apps. We’re working to resolve the issue as soon as possible.
— Facebook (@facebook) March 13, 2019
Bedenklich ist der Grad an Unruhe, den eine technische Störung in einem Sozialen Netzwerk (oder von mir aus auch in zwei) hervorrufen kann. Fast so wie bei einem Stromausfall, wenn die Bahn streikt oder Blitzeis die Straßen im Land lahmlegt. Das macht deutlich, welchen Stellenwert Facebook und Co. mittlerweile im Leben vieler Menschen haben. Und macht es um so dringlicher, die Dienste kritischer zu begleiten und streng zu reglementieren. Streng! Nicht ab und zu ein bisschen – wie es bislang die Taktik der Politik ist.
Die möglichen Folgen von Störungen im Facebook-Netzwerk
Nicht (mehr) über Facebook und Co. woanders einloggen
Es ist eine Sache, von Netzwerken wie Facebook oder Instagram gefühlt abhängig zu sein. Dass praktisch eine Welt zusammenbricht, wenn man mal für ein paar Stunden keine Fotos vom Essen posten oder Videos von Freunden anklicken kann. Es geht um die tatsächliche Abhängigkeit. Viel Menschen verwenden Facebook-, Instagram-, Google- oder Twitter-Accounts, um sich in anderen Apps oder Onlinediensten anzumelden. Quasi als eine Art Generalschlüssel.
Wenn diese Dienste aber flach liegen (oder nicht wollen), dann lassen sich auch diese anderen Dienste nicht nutzen. Zu deren finanziellem Schaden. Das gibt Facebook und Co. noch mehr Macht, als sie ohnehin schon haben. Und macht sie natürlich erst recht zu begehrten Zielen von möglichen Angriffen und Manipulationsversuchen. Wir sind daher gut beraten, darauf zu verzichten, uns mit Facebook, Twitter, Instagram und Co. woanders anzumelden. Es ist sozusagen ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit.
8 Kommentare
Kommentar Funktionen
Der Artikel und eine Reihe Kommentare gehen teilweise darauf ein wie tief sich diese Systeme in das Leben der meisten integriert haben.
Seien wir ehrlich, wenn wir über den Horizont von Facebook & Co hinaussehen, dann gibt es viele, viele andere Beispiele bei denen es genau so ist. Wir nehmen es nur nicht mehr wahr, da die Systeme für uns selbstverständlich geworden sind. Der Schaden den die Systeme anrichten, nehmen wir aber hin weil der gefühlte Nutzen für uns größer ist, bzw. gar nicht erst in das Bewusstsein dringt.
Nur ein Beispiel, unter den vielen, die individuelle Mobilität per eigenem Auto. Ich persönlich kenne viele welche meinen das Sie ohne Ihr Auto nicht leben können. Man spürt förmlich im Gespräch den Widerwillen liebgewonnne Bequemlichkeiten und Gewohnheiten zu hinterfragen. Doch es geht, es wird nur anders, manchmal sehr anders. Oft auch schwierig keine Frage aber nicht unmöglich.
Viele können es sich nicht vorstellen, doch Nutzern von Facebook geht es ähnlich, wenn Sie auf einmal Facebook nicht mehr verwenden sollen.
Fazit: Jeder sollte kritisch aber auch offen sein und stetig sich erst einmal selbst hinterfragen. Denn es sind immer die anderen und natürlich brauche ich dies und jenes, natürlich, es geht nicht ohne, es ist nie ohne gegangen. Es ist völlig etwas anderes als Facebook.
Meine Meinung, wer so denkt ist schlecht beraten die Gewohnheiten anderer in Frage zu stellen.
Wir sollten hier nochmal unterscheiden zwischen Menschen den es “privat” gefehlt hat und Menschen dennen es beruflich gefehlt hat und dadurch z.B. umsatzeinbußen hatten.
Vielen Dank für diesen sehr interessanten Artikel. Ich empfinde die Allgegenwart der sozialen Netzwerke und deren Datensammeln schon lange als bedrohlich.
Noch eine Bitte: “Blitzeis” ist ein Unwort der Boulevardmedien, welches nicht in einen seriösen Artikel und nicht zu einem seriösen Sender passt. Bitte dieses Unwort vermeiden. Das, was oft damit bezeichnet wird, heißt korrekt “Glatteis”.
So weit für mich ersichtlich, kommt im Kreise der Digitalistan-Blogger*innen als Einzigem Jörg Schieb das Verdienst zu, regelmäßig auf eine der qualitativ und quantitativ größten Gefahren des Smartphones hinzweisen, nämlich die Abhängigkeits- und Suchtgefahr.
Der vorliegende Artikel ist freilich arg verhalten.
So müßte die Eingangsfrage m.E. nicht lauten: “Wie abhängig sind wir eigentlich? “, sondern: “Wie abhängig werden wir von den Konzernen GEMACHT und SOLLEN wir gemacht werden?”
Wie bei allen Suchtmitteln und Drogen und Süchten ist es natürlich so, daß die Entscheidung der Menschen “Ich greife zur Flasche, öffne sie und trinke den Schnaps” – noch! – eine freie ist
– ABER: In dem Maße, in welchem man sich die Droge zuführt, verliert man die Steuerungsfähigkeit und damit diejenige, frei zu entscheiden.
Aber während die körperlichen, psychischen, beruflichen, erotischen und sozialen Konsequenzen für die Betroffenen des Konsums ihres Suchtmittels bei Alkohohl, Crystal oder Crack nach einiger Zeit offen zu Tage treten, sich nicht mehr verheimlichen und vor allem nicht mehr rationalisieren lassen, sieht das bei der Droge “Smartphone” leider ganz anders aus:
Wie im Artikel zu Recht erwähnt, meinen ja viele Menschen, sie “brauchten” ihr Smartphone für ihren beruflichen und privaten Alltag, und wie oft liest man, es sei aus diesem Alltag “nicht mehr wegzudenken”.
Die Psychologie nennt das eine Rationalisierung einer psychischen Erkrankung oder Störung:
So lange ich mir mit Erfolg einreden kann, das Suchtmittel zu “brauchen”, muß ich nichts hinterfragen und schon gar nicht aus der Sucht aussteigen.
Zudem bin ich ja umgeben von Co-Süchtigen – und wenn es alle konsumieren, kann es ja nicht falsch sein, oder?
Und: Anders als bei den stoffgebundenen Süchten stellen sich ja für lange Zeit keine körperlichen Folgen ein.
Um so dringender ist es, augenöffnend tätig zu werden und zu bleiben, dies gilt auch für Politik, Verbände und die Zivilgesellschaft, damit immer mehr Menschen – hoffentlich! – klar wird:
Das Smartphone ist nur smart für die Dealer, die daran verdienen.
Und es gibt auch keine “Nutzer*innen”, sondern es handelt sich in Wahrheit um BENUTZTE.
Das Smartphone führt geradewegs in den Smartphone-ABUSUS und zudem in VERBLÖDUNG – von der TOTALÜBERWACHUNG, MANIPULATION UND DEMOKRATIEGEFÄHRDUNG ganz zu schweigen.
Was not tut:
AUSSTEIGEN – ABSTINENZ – RÜCKKEHR INS WIRKLICHE LEBEN
Und: PRÄVENTION1
Diese Ausfälle habe ich gar nicht bemerkt, weil ich mich nie zum Sklaven dieser fragwürdigen Netzwerke machen ließ. Mir wäre vermutlich auch der Ausfall des Mobilfunknetzes nicht aufgefallen, weil für mich das persönliche Gespräch und das Festnetz im Vordergrund stehen. Wer während des Ausfalles unter nervösen Störungen gelitten hat, sollte einmal über sich nachdenken.
Dass solche Systeme ausfallen und auch angegriffen werden können, sollte klar sein und wachrütteln. Wer sich darauf verlässt, ist irgendwann vielleicht verlassen. Unter anderem deshalb zahle ich nur bar, nutze kein Smarthome und besitze selbstverständlich kein Smartphone.
Aber verfassen Kommentare im Internet. Geht irgendwie nicht ganz zusammen.
In obigem Artikel geht es nicht um das Internet im allgemeinen, sondern um die sogenannten “sozialen” Netzwerke und den Mobilfunk.
Ich benötige weder “soziale” Netzwerke, noch ständig ein funktionierendes Mobilfunknetz.
Ich lebe trotzdem und bin rundum glücklich und zufrieden!
Dem ist nichts hinzuzufügen. Vielen Dank.