Epic Games vs. Apple: Battle um die Vorherrschaft

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Epic Games vs. Apple: Battle um die Vorherrschaft

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Ein neues Auto. Hurra!

Wie schick es doch ist. Diese schönen Formen. Die Farbe – der Lack! Im Innenraum Komfort satt. Da will man sich doch gleich reinsetzen und losfahren …

Doch was ist das? Das Autoradio spielt nur Sender, die der Autohersteller genehmigt. Getankt werden darf nur mit der Tankkarte des Herstellers, der bei jedem Tankvorgang Provision abzwackt. Die Reifen dürfen nur in der Vertragswerkstatt ersetzt werden – natürlich nur durch Modelle, die der Autohersteller zertifiziert.

Apples App-Store bietet mehr Hintergrundinfos über die Nutzung persönlicher Daten; Rechte: WDR/Schieb

Apple entscheidet, was im App-Store landet und was nicht

Apple entscheidet, was aufs Handy darf

Unvorstellbar? Bei Autos zum Glück schon. Bei Handys keineswegs – da ist so ziemlich genau das Realität.

Vor allem bei Apple. Welche Apps im App-Store landen, entscheidet einzig und allein Apple. Auch, welche Regeln diese zu befolgen haben. Und wenn es etwas zu verdienen gibt, dann will Apple 30 Prozent Provision haben. Bei jedem Verkauf.

Diese Macht über das Ökotop “iPhone und iPad” stört schon lange viele App-Anbieter. Der Games-Entwickler Epic Games, bekannt durch seinen in der ganzen Welt erfolgreichen Blockbuster “Fortnite”, wagt nun den offenen Kampf mit Apple um diese Regeln. In Oakland startet am 3. Mai ein Rechtsstreit zwischen Epic Games und Apple, der von der gesamten Branche mit Spannung beobachtet wird.

Games wie Fortnite verbauchen viel Bandbreite im Netz; Rechte: WDR/Schieb

Das Game Fortnite ist weltweit beliebt – nicht nur auf Desktops, sondern auch auf Smartphones

Rechtsstreit wird richtungsweisend sein

Denn es geht um was. Es geht um die Frage, ob es in Ordnung ist, dass Apple derart strikte Regeln aufstellt und darüber entscheidet, welche Apps auf iPhone und iPad laufen dürfen – und auch noch überall mitverdient.

Sicher: Es hat klare Vorteile, dass Apple den App-Store exklusiv betreibt und alles kontrolliert. Es gibt praktisch keine relevante Malware für iPhone und iPad. Sie findet einfach nicht den Weg auf die Geräte. Klarer Pluspunkt.

Doch viele User würden auf diesen Vorteil gerne verzichten, wenn sie dadurch mehr Freiheiten hätten. Etwa, indem sie Games aus einem eigenen Games-Store für Apple-Geräte laden würden – und dort dann alles günstiger bekommen, da sie die “Apple Tax” nicht mehr zahlen müssten.

Auch Spotify beklagt sich

Der Streamingdienst Spotify beschwert sich zu Recht darüber, dass ausnahmslos alle Einnahmen von Abonnements auf Apple-Geräten über den App-Store laufen müssen – und Apple mitverdient, obwohl Apple mit Apple Music ein Konkurrent von Spotify ist.

Zwar spielt Epic Games mit gezinkten Karten und hat den Rechtsstreit inszeniert – indem es voriges Jahr das “Fortnite”-Spiel in den App-Store einschleuste, zunächst ohne die dort geltenden Bezahl-Regeln zu beachten. Doch eine juristische Klärung ist dringend nötig.

Am Ende wird Apple womöglich mit dem App-Store weniger verdienen, vielleicht sogar alternative App-Stores zulassen müssen. Das wäre ganz im Sinne der EU-Kommission, die sich dieses Themas auch bereits angenommen hat.

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Über den Autor

Jörg Schieb ist Internetexperte und Netzkenner der ARD. Im WDR arbeitet er trimedial: für WDR Fernsehen, WDR Hörfunk und WDR.de. In seiner Sendung "Angeklickt" in der Aktuellen Stunde berichtet er seit 20 Jahren jede Woche über Netzthemen – immer mit Leidenschaft und leicht verständlich.

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