Künstlicher Intelligenz wird heute ja eine Menge zugetraut. Vor allem wenn es darum geht, Zusammenhänge zu erkennen, Regeln zu überwachen oder knifflige Aufgaben zu meistern. Selbst Fotos mit Gesichtern kann KI heute erzeugen. Und jetzt: beglückt uns KI sogar auch noch mit Musik.
Mit Endel ist nun eine App am Start, die auf Knopfdruck künstliche Musik erzeugt – erhältlich für iOS, Android und Alexa. Die Software spielt jedem andere, vollkommen individuelle Musik vor. Was man zu hören bekommt, klingt wie im Wellness-Bereich, im Massage-Raum oder in der Chillout-Area. Doch das wirkt: je nachdem, ob man entspannen, chillen, einschlafen oder sich bei der Arbeit motivieren möchte.
Künstlich erzeugte Musik passend zur Stimmung
Ein paar sphärische Klänge zum Runterkommen – das kennt jeder. Doch die Endel-App erzeugt Musik, die dem persönlichen Bedürfnis entspricht. Sie greift dazu auf die Health-Daten zu, sofern vorhanden: Wie sieht der aktuelle Puls aus, wie viel habe ich mich bewegt, ist es ein stressiger oder entspannter Tag – und wie sieht es in der Welt um mich herum aus? Ist es hell oder dunkel, kalt oder warm, früh oder spät? All diese Parameter spielen bei der künstlich erzeugten Musik eine Rolle.
Und der Zuhörer reagiert darauf. Auf diese Weise lernt die App seinen “Besitzer” mit der Zeit immer besser kennen – und kann die Musik optimal anpassen. Angeblich spielt die App niemals dieselbe Musik zwei Mal. Allzu viel Abwechslung sollte man dennoch nicht erwarten: Es klingt eher nach künstlichen Sounds. Und der Algorithmus weiß: Fünfton-Musik wirkt beruhigend. Also kommt die zum Einsatz, wenn der App-User das Ziel “Entspannen” ausgewählt hat.
Die App erzeugt Musik – und beachtet sogar den Puls des Users
Endel ist nicht kreativ – sondern berechnen im wörtlichen Sinne
Drei Tage lässt sich Endel kostenlos testen. Danach kostet der Spaß 25 EUR im Jahr – das muss man wissen. Doch einen möglicherweise neuen Trend tritt Endel ganz sicher los. Für einen ganz persönlich individuell komponierte Musik – wer hat das schon?
Interessant ist, dass Warner Music sogar einen Plattenvertrag mit Endel abgeschlossen hat. Endel hat sozuagen 20 Alben “eingespielt”: Musik zum Einschlafen, Musik zum Entspannen, Musik zum Wachwerden … Hier wurden dann willkürliche Körperparameter als Grundlage genommen.
Es ist bestimmt nicht verkehrt, wenn die Musik, die Rhythmen, die Töne perfekt zur eigenen Verfassung passen. Aber viel mehr als leicht angepasste Musik ist das nicht. Es ist kein(!) kreativer Vorgang. Es gibt zwar auch KI, die sogar Beatles-Songs remixt. Aber auch das ist nicht kreativ. KI kann niemals kreativ sein. Für Kreativität braucht es Emotionen – alles andere ist deshalb eine Simulation von Kreativität.
Lassen wir uns von Endel also nicht ins Boxhorn jagen.
2 Kommentare
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Klugschei*modus an:
Es heißt “Bockshorn” (nach dem Horn des Ziegenbocks).
Ein “Boxhorn” fängt man sich bestenfalls ein , wenn man z. B. von Arthur Abraham ‘was auf die “Zwölf” bekommt. ;)
Klugschei*modus aus.
Danke für den Tipp… Das habe ich gar nicht nachgeschlagen Wusste ich nicht. :)