Warum Disney+ die anderen Streamingdienste schwächt

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Warum Disney+ die anderen Streamingdienste schwächt

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Erst vor wenigen Tagen ist Apple TV+ an den Start gegangen – auch bei uns in Deutschland. Heute (12.11.2019) startet in USA, Kanada und den Niederlanden Disney+. Ein weiteres Streamingangebot, das Netflix, Amazon Video und anderen bereits etablierten Streamingdiensten mächtig Konkurrenz macht. Im Fall von Disney+ bedeutet Konkurrenz aber nicht nur, dass ein Dienst dazu kommt, sondern auch, dass den anderen Anbietern künftig Inhalte fehlen werden.

Disney+ hat viele attraktive Inhalte; Rechte: Disney/WDR/Schieb

Disney+ hat viele attraktive Inhalte

Disney zieht Inhalte bei Netflix und Amazon ab

Wer bei Disney nur an Micky Maus und Donald Duck denkt, ist auf dem Holzweg. Disney ist längst einer der größten und mächtigsten Inhalteanbieter. Zu Disney gehören unter anderem auch Pixar, Lucasfilm, die Marvel Studios und 21st Century Fox. Jede Menge Inhalte, Filme und Serien, die vor allem beim jungen Publikum gut ankommen. Disney+ bietet “Star Wars”, die meisten der Superhelden-Filme aus der Marvel-Ecke, aber auch beliebte Familienfilme.

Die gibt es – teilweise – auch bei Netflix und Amazon Video. Künftig aber wohl eher nicht mehr. Disney zieht die Inhalte ab, um sie im eigenen Programm anbieten zu können. Darunter werden Netflix und Amazon Video leiden: Es fehlen attraktive Inhalte, die bislang gut Kunden angezogen haben – und die künftig nur noch bei Disney+ zu haben sein werden. Im restlichen Europa soll es wohl Ende März 2020 so weit sein. Es ist von 500 Filmen und 7.500 Serienepisoden die Rede.

https://vimeo.com/368777495

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Streaming-Fans werden deutlich mehr bezahlen müssen

Ein wachsendes Angebot ist schön für Streaming-Kunden. Auch die Qualität nimmt zu, da alle Anbieter auf hochwertige Eigenproduktionen setzen, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Allerdings kommt für den einzelnen Zuschauer die Qual der Wahl. Denn wer alles sehen will, über das gerade gesprochen wird, müsste auch bei allen Diensten Kunde sei – und das kann sich ganz schön summieren.

Zwar gibt es anfangs bei den Neueinsteigern noch einen Preiskampf – Apple verlangt “nur” 5 EUR im Monat -, doch dürfte sich das mit der Zeit ändern. Und es bleibt eine Tatsache: Mehrere Abos sind teurere als nur eins.

Hinzu kommt – und das wollen wir dann auch nicht verschweigen – der Klimaaspekt: Streaming ist nicht gut für die Klimabilanz. Je mehr gestreamt wird, je höher die Bildauflösung, desto schädlicher. Es wird Zeit, auch darüber zu sprechen. Wann kommt der erste Streaminganbieter, der den CO2-Schaden wieder ausgleicht?

Angeklickt: Neue Streamingdienste - mehr Angebote, mehr Kosten; Rechte: WDR/Schieb

Angeklickt: Neue Streamingdienste – mehr Angebote, mehr Kosten

 

 

Über den Autor

Jörg Schieb ist Internetexperte und Netzkenner der ARD. Im WDR arbeitet er trimedial: für WDR Fernsehen, WDR Hörfunk und WDR.de. In seiner Sendung "Angeklickt" in der Aktuellen Stunde berichtet er seit 20 Jahren jede Woche über Netzthemen – immer mit Leidenschaft und leicht verständlich.

3 Kommentare

  1. Disney wird keine echte Bedrohung für die anderen Streamingdienste sein, solange die technischen Zugangshürden so hoch sind. Win7- (immer noch >30% Marktanteil) und Linuxnutzer werden durch das bei Disney verwendete DRM komplett ausgeschlossen.

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