FaceApp ist vielleicht das kleinste Übel

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FaceApp ist vielleicht das kleinste Übel

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Ein Sommerloch-Thema? Ja, ein bisschen auch das. Die Aufregung in den letzten Tagen über die App FaceApp, mit der sich mit wenigen Handgriffen ein Gesicht verjüngen oder altern lässt, hat die Gemüter erhitzt. Weil der Betreiber in Russland sitzt, wurde unkontrolliertes Abwandern persönlicher Daten nach Russland unterstellt.

Doch wie sich bei Recherchen herausgestellt hat, scheinen die Sorgen – in diesem Fall! – völlig unbegründet zu sein. Die Server stehen offenbar in den USA – die Russen bekommen keine Daten.

FaceApp liefert tolle Ergebnisse – aber welche Daten fließen ab?

Russland taugt immer als Feindbild

Auffällig an der Sache ist, wie sich die Aufmerksamkeit der Menschen  auf ein mögliches Datenschutzproblem richten lässt – und wie die Mehrheit ansonsten gerne wegschaut. FaceApp gibt es schon lange. Ich habe schon vor weit über einem Jahr damit experimentiert und auch darüber berichtet. Warum diese Aufregung gerade jetzt? Weil die Politik in den USA meinte, sich die App vorknöpfen zu müssen. Russland taugt eben immer noch als Feindbild.

Dabei hinterlassen wir täglich und überall derart viele Daten – vor allem in den USA -, dass es regelrecht absurd ist, sich über FaceApp überhaupt Gedanken zu machen. Klar: Von Facebook, Instagram und Co. wissen wir, dass sie regelrechte Datenmagneten sind – und unsere Daten ungeniert vergolden. Ein Soziales Netzwerk kann aber nicht ohne Daten funktionieren. Das ist den meisten klar – und sie akzeptieren das Problem daher. Sogar, dass Facebook die Gesichtserkennung intern wieder aktiviert hat.

Warum schauen wir nicht kritischer auf die Betriebssysteme?

Aber es gibt andere Anwendungen, die wir benutzen (müssen) – in denen auch jede Menge Daten anfallen: Windows, MacOS, iOS und vor allem Android. Wir sind regelrecht gezwungen, Onlinekonten anzulegen, um uns anzumelden, um Geräte freizuschalten und vieles mehr.

Im Fall von Android ist es sogar so, dass uns viele Apps auf dem Smartphone aufgenötigt werden – alle nützlich, aber praktisch alternativlos. Es bedeutet einen ungeheuren Aufwand, sich von den standardmäßig installierten Apps (und damit Datensammlern) zu befreien. Es geht – aber Alex Normalverbraucher kann das nicht.

Apple bemüht sich noch am meisten, mit den Daten nichts anzufangen. Mir ist kein Geschäftsfeld bekannt, in dem Apple Daten vergoldet. Microsoft schon – aber auch noch vergleichsweise zurückhaltend. Google lebt von unseren Daten.

Die Intensität, mit der FaceApp kritisiert und analysiert wurde – die würde ich mir bei Anwendungen wünschen, ohne die wir gar nicht können.

https://vimeo.com/271844773

Die DSGVO gibt uns Rechte: Welche Daten sind über uns gespeichert?

Über den Autor

Jörg Schieb ist Internetexperte und Netzkenner der ARD. Im WDR arbeitet er trimedial: für WDR Fernsehen, WDR Hörfunk und WDR.de. In seiner Sendung "Angeklickt" in der Aktuellen Stunde berichtet er seit 20 Jahren jede Woche über Netzthemen – immer mit Leidenschaft und leicht verständlich.

3 Kommentare

  1. Diese Ergänzungen arbeiten nach sehr grundlegenden Prinzipien. Wenn Sie sie konsumieren, werden Ihre unerwünschten Heißhungerattacken reduziert, um die Kalorienaufnahme zu regulieren. Es schärft Ihren Stoffwechsel und hilft, die Verdauungsgesundheit zusammen mit der Regulierung des Blutdrucks zu verbessern, wodurch das Energieniveau des Körpers erweitert wird, um die erforderlichen Fitnessziele zu erreichen. Es folgt einer einzigartigen und wissenschaftlich inspirierten Fettverbrennungsformel.

  2. Ich finde es ist ein Trugschluss zu glauben, dass Apple keine Daten verwendet.
    Auch wenn die Daten nicht nach außen verkauft werden sollten, werden die intern benötigt um die Service Angebote zu verbessern wie Siri

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