Seit 50 Jahren gibt es jetzt also das Internet (hier nachzulesen). Grund genug, sich Gedanken darüber zu machen, in welche Richtung sich das Internet entwickelt hat – und in welche Richtung es sich eigentlich hätte entwickeln sollen.
Denn eins ist mir klar geworden, als ich vor einigen Tagen für Dreharbeiten im Heinz Nixdorf Museums Forum (HNF) gewesen bin (weil es dort “Meilensteine” des Internet zu sehen gibt): Die Pioniere des Internet wollten ein ganz anderes Internet als wir es heute haben. Sie wollten vor allem eins: Das Wissen der Welt schnell und bequem verfügbar machen. Sie wollten die Welt schlauer machen – nicht dümmer.
Gründer des Internets wollten vor allem informieren
Aber ist das wirklich gelungen? Viele informieren sich vor allem, nicht wenige sogar ausschließlich, in Sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Co. Das wäre ja nicht zu beanstanden, wenn das einigermaßen seriös möglich wäre. Aber wie wir nur zu gut wissen, wird insbesondere hier jede Menge Unsinn verbreitet. Auch Lügen. Falschinformationen. Es wird gelogen, betrogen und manipuliert.
Bist Du heute schon getäuscht worden? Ganz gewiss … Das lässt sich praktisch nicht verhindern, wenn man sich in Sozialen Netzwerken “informiert”. Denn nur die wenigsten haben ein Interesse an echten, wahren, geprüften Informationen. Denn nur wer laut genug herumtöst, bekommt Aufmerksamkeit (gut, es gibt natürlich die berühmten Ausnahmen, aber die sind selten).
Soziale Netzwerke infirmieren nicht, sie verursachen Chaos
Wie verrückt sich die Dinge entwickeln können – angefeuert durch die Sozialen Netzwerke -, beschreibt Thomas Knüwer in seinem Blog: Indiskretion Ehrensache. An den Entwicklungen, die Thomas beschreibt, tragen die Sozialen Netzwerke meiner Ansicht nach die Hauptverantwortung. Immer größere Gräben zwischen den Menschen, immer mehr Vorurteile, immer weniger Interesse, sich wirklich ernsthaft auszutauschen.
Aber was lässt sich tun gegen Desinformation und Manipulation im Netz – und vor allem in den Sozialen Netzwerken? Das haben Dennis Horn und ich in der neuen Ausgabe des Cosmotech Podcast mit Dr. Julian Jaursch von der Stiftung Neue Verantwortung besprochen. Jaursch hat untersucht, welche Mechanismen es in der digitalen Öffentlichkeit gibt – und welche Art von Regulierung erforderlich ist und wäre.
Eins scheint klar: Einfach ist es wahrlich nicht, das Problem einzudämmen.
Wieso sich Falschinformationen deutlich schneller verbreiten als echte Nachrichten