Mit Apple kann man rechnen: Neue Macs vorgestellt

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Mit Apple kann man rechnen: Neue Macs vorgestellt

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Kaum jemand interessiert sich heute noch dafür, welche Technik in einem Smartphone, Tablet oder Notebook verbaut ist. Hauptsache, das Gerät sieht gut aus – und alles lässt sich bequem bedienen.

Das war früher definitiv anders. Da haben Käufer sehr genau hingeschaut: Welcher Prozessor, wie schnell getaktet? Das war die Zeit, als Prozessorhersteller Intel noch mit “Intel inside” auf und für PCs geworben hat. Ein Prozessor von Intel war noch ein Verkaufsargument.

 

Apple hat neue Varianten seines M1-Prozessors vorgestellt; Rechte: WDR/Schieb

Apple hat neue Varianten seines M1-Prozessors vorgestellt: Pro und Max

Keine Prozessoren von Intel mehr

Lange Zeit hat auch Apple Prozessoren von Chip-Hersteller Intel eingebaut. Doch seit einer ganzen Weile baut Apple seine eigenen Prozessoren: erst für iPhone und iPad, seit vergangenem Jahr aber auch für PCs. Dieser “M1”-Prozessor ist nicht nur viel schneller als die Konkurrenz, sondern verbraucht auch deutlich weniger Energie.

Keine Kleinigkeit: Der Notebook-Akku hält so länger durch – und Stromrechnungen fallen geringer aus. Außerdem nervt kein röhrender Lüfter, der die Platine kühlen muss.

Gestern (18.10.2021) hat Apple zwei neue eigene Prozessoren vorgestellt: einen “M1 Pro” und einen “M1 Max”. Hier sind Prozessor (CPU) und Grafik-Prozessor (GPU) auf einem Chip vereint. Vor allem Anwendungen mit aufwändiger Grafik wie Spiele, Bildbearbeitung, Video-Schnitt oder 3D-Animationen profitieren davon. Sie werden rasend schnell. Und deshalb hat Apple beschlossen, nun auch die Notebooks der Profi-Klasse mit eigenen Prozessoren auszustatten.

Das ist praktisch das Ende für Intel-Prozessoren in Apple-Rechnern. Für den Konzern nicht nur ein Image-, sondern auch ein Umsatzverlust.

Vor allem aufwändige Grafiken lassen sich mit neuen Prozessoren beschleiunigen; Rechte: WDR/Schieb

Vor allem aufwändige Grafiken lassen sich mit neuen Prozessoren beschleunigen

Schneller, und gleichzeitig genügsamer

Schnellere Prozessoren: Das klingt erst mal nur einem Vorteil für Profis und anspruchsvolle Nutzer. Denn Apple-Rechner werden dadurch schneller und verbrauchen weniger Energie (der Akku hält länger). Unter anderem auch deshalb, weil Apple Prozessor, Betriebssystem und Software optimal aufeinander abstimmen kann. Das ist so in der Windows-Welt nicht möglich.

Besonders interessant scheint mir aber vor allem der Aspekt der Energieeffizienz zu sein: Die neuen Prozessoren sind bis zu 10x schneller als Intel-Prozessoren und verbrauchen gleichzeitig deutlich weniger Energie. Genau das brauchen wir in Zukunft. Denn die Digitalisierung verbraucht enorme Mengen an Energie. Konzepte, die diesen Energiehunger reduzieren, sind mehr als nötig.

Digitalisierung verbraucht sehr viel Energie

Über den Autor

Jörg Schieb ist Internetexperte und Netzkenner der ARD. Im WDR arbeitet er trimedial: für WDR Fernsehen, WDR Hörfunk und WDR.de. In seiner Sendung "Angeklickt" in der Aktuellen Stunde berichtet er seit 20 Jahren jede Woche über Netzthemen – immer mit Leidenschaft und leicht verständlich.

7 Kommentare

  1. Wie sich herausgestellt hat sind die eigen produzierten Chips von Apple einfach bahnbrechend. An Leistung sind sie kaum zu übertreffen. Und das beste: Es scheint erst der Anfang zu sein. Was mir nur ein wenig Sorgen bereitet: Apple bringt innerhalb so kurzer Zeit wahnsinnig viele Chips heraus, das man sich fragt, ob die Leistungssteigerung recht schnell einen Abschwung haben wird. Vielleicht wäre es klüger, wenn Apple sich etwas mehr Zeit lassen würde, da die Chips sowieso immer absolut leistungsfähig und wettbewerbsfähig sind. Ich selbst nutze Apple Produkte inklusive einem Macbook wahnsinnig gerne beruflich sowie privat und bin von der Leistung, Qualität und Sicherheit überzeugt.

  2. Jetzt ein Jahr später, bekommt das mit dem Energiesparen eine ganz neue Bedeutung: “Keine Kleinigkeit: Der Notebook-Akku hält so länger durch – und Stromrechnungen fallen geringer aus. Außerdem nervt kein röhrender Lüfter, der die Platine kühlen muss.”
    Da hat man denke ich, auch auf das richtige Pferd gesetzt. Das was mich am Notebook immer am meisten nervt ist die Akkulaufzeit. Na ja und jetzt auch der Stromverbrauch!

  3. Seit zwei Tagen ist das neue MacBook Pro bei mir im Einsatz. Mein Vorgänger war das MacBook Pro Late 2016, wodurch mein Vorgängermodell wie ein MacBook Air aussieht. Endlich sind Anschlüsse wie HDMI wieder ohne einen USB-C-Adapter möglich. Das war längst überfällig. Das Display ist unglaublich kontrastreich, superscharf und dank der 120 Hz-Technologie auch bei längeren Arbeitssitzungen angenehm für die Augen.
    Ich kann momentan nur sagen, dass sich die Geschwindigkeit wahnsinnig schnell anfühlt, und die ersten kleinen Tests haben diesen Eindruck noch verstärkt. Die Qualität und damit das Design sind großartig.

  4. Jahrelang war ich neben dem PC (Intel) mobile mit meinem Thinkpad (T-Serie mit Intel) unterwegs. Und super zufrieden. Nachdem nur der Akku meines T-480 erneut aufgegeben hat, habe ich zum Test fürs Büro einen MacBook Pro mit M1 geholt (@ DocOc nicht ab 3800€ sondern 1250€).
    Und ich muss sagen, ich bin begeistert. Als Freelancer bin ich viel unterwegs und habe den Lüfter noch nie gehört. Durch einen Kunden habe ich erst erfahren, dass das Gerät zwei Lüfter hat…. Das tolle ist, dass es einfach läuft. Ohne Probleme. Ich bin sehr zufreiden.
    Sobald die neuen Prozessoren auf den Markt kommen, kann ich mir gut vorstellen, einen auch fürs Büro und meinen Mitarbeiter zu holen, denn das Ding läuft einfach. Ohne Probleme… Zumindest bisher :-)

  5. Wie hoch ist der Marktanteil von Apple bei PCs? 10 %
    Dürfte sich wohl auch nicht nennenswert erhöhen bei den Preisen (ab 3800 EUR)
    “Vor allem Anwendungen mit aufwändiger Grafik wie Spiele, Bildbearbeitung, Video-Schnitt oder 3D-Animationen profitieren davon. Sie werden rasend schnell.”
    Ein speziell an die Apple-Architektur angepasster Benchmark war rasend schnell.
    Würde mich wundern, wenn Spieler jetzt massenhaft zu Apple wechseln würden …

  6. Carsten Mohr am

    Ich warte nur auf den dicken Crash. Denn Intel und ARM bauen nicht um sonst seit jahrzehnten CPUs. Das muß man wirklich können und extrem viel Erfahrung mitbringen, will man nicht auf dem Bauch landen. Oder, die Designs kommen aus China. Wäre die furchtbarste aller Vorstellungen für mich.

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