Per Deep Fake Schauspieler in Filmen austauschen? Das geht!

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Per Deep Fake Schauspieler in Filmen austauschen? Das geht!

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Deep Fakes sind faszinierend: Wenn mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) die Gesichter von echten Personen bewegt und animiert werden, wenn man sie lippensynchron sprechen lässt – selbst Texte, die sie nie gesagt haben – das hat fraglos einen Wow-Faktor.

Die Entwicklung in diesem Bereich schreitet rasant voran. Erst vor einigen Tagen habe ich über aktuelle Forschungen in den Disney Studios berichtet. Mit dem Ziel, früher oder später Filme zu drehen – und Schauspieler zu ersetzen. Wie beeindruckend das aussehen kann, zeigt ein aktuelles Video: Der Deep Faker Shamook hat in einigen Szenen von “Forrest Gump” den Hauptdarsteller Tom Hanks durch John Travolta ersetzt.

Matrix: Was wäre wenn Will Smith die Rolle bekommen hätte?; Rechte: Youtube/WDR/Schieb

Matrix: Was wäre wenn Will Smith die Rolle bekommen hätte?

Schauspieler ersetzen? Heute kein Problem mehr

Eine Art “Was wäre wenn”: Was wäre wenn John Travolta die Rolle damals nicht abgelehnt hätte? Wie hätte der Film dann ausgesehen? Eine berechtigte Frage, denn mittlerweile ist allgemein bekannt, dass John Travolta die erste Wahl war. Er hat aber abgelehnt.

Wer sich das 2:50 lange Video anschaut, ist verblüfft: Die berühmten Szenen aus dem Blockbuster – aber mit John Travolta anstelle von Tom Hanks. Dem jungen John Travolta. Es sieht wirklich täuschend echt aus, ist aber alles im Computer entstanden. Ausnahmslos. Und wer glaubt, das ließe sich nicht wiederholen: Es gibt ein zweites Video mit Will Smith in der Hauptrolle von “The Maxtrix” – anstelle von Keanu Reeves. Oder Tom Selleck in”Indianer Jones” anstelle von Harrison Ford.

Schauspieler ersetzen? Heute kein Problem mehr

Natürlich bleiben noch Lücken. Das feine Spiel eines wirklich guten Schauspielers lässt sich nicht einfach so mit Hilfe von KI erzeugen. Das können nur Schauspieler aus Fleisch und Blut. Selbst wenn sich die KI bemüht, die Gesichtszüge von Hanks auf Travolta zu übertragen, so ist es nicht dasselbe. Jede/r Schauspieler/in hat seine/ihre Eigenheiten, die sie so einzigartig machen.

Die neuen Möglichkeiten sind am Ende nicht dazu geeignet, Schauspieler/innen arbeitslos zu machen. Sie können in ganz bestimmten Situationen eingesetzt werden, etwa, um längst verstorbene Personen wieder auferstehen zu lassen. Oder um besondere Effekte zu erreichen.

Wirklich beeindruckend – aber auch beängstigend. Denn wenn solche Werkzeuge in falsche Hände geraten, lässt sich die Technologie mühelos missbrauchen. Etwa, um falsche “Beweise” vorzulegen. Wir sind gut beraten, immer weniger zu glauben, ob bei Fotos, Audios oder Videos.

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Über den Autor

Jörg Schieb ist Internetexperte und Netzkenner der ARD. Im WDR arbeitet er trimedial: für WDR Fernsehen, WDR Hörfunk und WDR.de. In seiner Sendung "Angeklickt" in der Aktuellen Stunde berichtet er seit 20 Jahren jede Woche über Netzthemen – immer mit Leidenschaft und leicht verständlich.

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