Facebook hat den nächsten großen Coup vor: Mark Zuckerbergs Konzern arbeitet offensichtlich an einer eigenen Kryptowährung. Also nicht nur ein eigenes Bezahlsystem innerhalb von Facebook, sondern eine eigene virtuelle Währung, mit der User schon bald auf Facebook, WhatsApp, Instagram und im Messenger bezahlen können sollen. Mehr als das: User sollen sich damit auch gegenseitig Geld senden können. Ein universelles Zahlungsmittel also.
Dieses Projekt ist nicht aus der Kategorie “Könnten wir ja mal machen”, sondern äußerst konkret – und groß gedacht. Wie Insider berichten, hat Facebook bereits über eine Milliarde Dollar für die Entwicklung des Facebook-Coins ausgegeben. Finanzexperten angeheuert. Kooperationen eingegangen. Codename des Projekts: Libra.
Facebook entwickelt mit Hochdruck eigene Kryptowährung
Mark Zuckerberg meint es also ernst. Auf der letzten Entwicklerkonferenz F8 hat Facebook noch das engere Zusammenrücken der konzerneigenen Plattformen angekündigt. Optisch sollen sich Facebook, WhatsApp, Messenger und Instagram angleichen. User sollen einfach Nachrichten untereinander austauschen können. Und offensichtlich auch überall mit einer neuen Währung bezahlen können: dem Facebook-Coin.
Wer künftig etwas bei Instagram bestellt, zahlt direkt mit der Facebook-Währung. Wer ein Kinoticket kauft, zahlt mit der Facebook-Währung. Wer ein Online-Spiel daddelt, zahlt mit der Facebook-Währung. Und wer sich artig Reklame anschaut und PR-Kampagnen studiert, bekommt sogar – Facebook-Dollar. Ein Geldkreislauf.
Ein Traum für Facebook: Die User zahlen überall auf der Welt in derselben Währung. Ohne das Netzwerk verlassen zu müssen. Vor allem fallen noch so viel mehr Daten an, dass es für Facebook die reine Freude ist. Die Facebook-Dollar sollen zudem nicht nur im firmeneigenen Netzwerk ausgegeben werden können, sondern auch im Web. Und in Onlineshops. Der ganz große Coup eben.
Krypto-Währungen: Nicht ohne Risiko
So weit darf es auf keinen Fall kommen
Eine eigene Kryptowährung unter der Kontrolle von Facebook – im Vergleich dazu sind Google Pay und Apple Pay müde Anfängerversuche.
Das Ziel von Zuckerberg ist klar: Er will das (überaus erfolgreiche) Konzept WeChat kopieren. In China nutzen die Menschen die WeChat-App für alles: Sie kommunizieren darüber, bestellen Tische in Restaurants, bezahlen Waren und Dienstleistungen – online und im richtigen Leben. Ein eigenes Ökosystem. In China natürlich unter der Fuchtel der Partei – im Fall von Facebook aber würden Regierungen überall endgültig die Kontrolle verlieren. Jetzt auch über die Geldströme.
Ein Albtraum. Das darf auf keinen Fall passieren. Die Rufe werden daher immer lauter, Facebook zu zerschlagen. Es war ein riesiger Fehler der Kartellwächter, den Aufkauf von WhatsApp und dann auch noch von Instagram so naiv abzunicken. Nun darf Facebook nicht auch noch ein eigenes Finanzsystem mit eigener Währung entwickeln.
11 Kommentare
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Ups, die Amis klauen Ideen von den Schlitz-Augen? Ich dachte, es wäre immer andersherum! Dann wird der Sozial-Score ja nicht mehr weit sein für die Amis! Wäre spannend zu wissen, welchen dann Trump mit seiner Steuererklärung hätte … ?
Der Ausdruck “Schlitz-Augen” ist RASSISTISCH und verstößt klar gegen die Blogregeln.
Der Beitrag gehört umgehend GELÖSCHT!
Immer wieder interessant, wie am Ende (Beitrag Sören) dann wieder diese Gebührenfrage aufgegriffen wird…
Und am Ende vom Off_Leiner steht auch noch: „DA sollten Verantwortliche ansetzen – mit Auklärung, Prävention und Ausstiegshilfen“. Hier wird ja genau der (Gebühren)Bereich in Frage gestellt, der immer wieder genau das tut: Aufklären! Aber doch nicht immer bei Adam und Eva anfangend, wie es scheinbar Sören erwartet. Hier sind haufenweise Beiträge, die alle möglichen Bereiche von z.B. Facebook anprangern. Wer will hat hier die Informationen an den ‚fingertips‘.
Aber das Grundproblem sehen Sie (Off_Liner) ja selbst: „wenn auch offensichtlich tauben Ohren resp. blinden Augen“. Genau. Immer noch ist der Mensch bei uns verhältnismäßig frei, sich seine Meinung selbst zu bilden. In Ihren Augen scheint das nicht ganz so gut zu klappen, da ja immer noch diese großen ‚Suchtmaschinen‘ permanenten Zulauf haben. Aber was ist denn wirklich die Alternative? Sich mit einem Schild in der Hand hinzustellen „Ihr Milliarden von Messenger Nutzern, wendet Euch ab!“. Ehrlich? Gibt es einen auf der gesamten Erde der ernsthaft glaubt, dass könnte wieder rückgängig gemacht werden? Der muss sich dann die Frage gefallen lassen, wer denn hier taube Ohren und blinde Augen hat. Auch die Dampfmaschine ist schlussendlich gekommen…
Viel sinnvoller ist es in meinen Augen, hier tatsächlich mehr zu informieren, aufzuklären und letztlich auch Regierungen dazu zu bekommen, hier ein Problem überhaupt erst mal zu erkennen – und dann in gewohnter Manier auszusitzen – ja, ist mir auch klar, dass wir nicht in einer heilen Welt leben. Aber wir können dran arbeiten, sie ein Stück besser zu machen.
Aber hier den großen Schalter zu predigen „An oder Aus“, zeugt eher von einem monochromen Weltverständnis.
Aha: Nach dem, was Sie schreiben, sind Sie dann also auch gewiß für den freien Verkauf von Crack, Heroin und Crystal Meth?
Denn nach Ihren Worten ist ja auch ein suchtkranker Mensch “verhältnismäßig frei, sich seine Meinung selbst zu bilden”.
Mir scheint, Sie verkennen das Wesen einer Suchtkrankheit:
Die Erkrankten verlieren sukzessive ihr Steuerungsvermögen bis hin zum totalen Kontrollverlust, was einhergeht mit stetig wachsendem Realitätswahrnehmungsverlust.
Da gilt beim Suchtmittel “Suchtphone” bzw. “Facebook” und Komplicen nichts anderes als beim Suchtmittel Heroin oder beim Suchtmittel Alkohol.
Der von Ihnen im Zusammenhang mit Sörens und meinem Kommentar hergestellte Zusammenhang mit irgendwelchen “Gebühren” erschließt sich mir nicht: WAS meinen Sie damit=
Natürlich kann ich die von Ihnen genannten Zusammenhänge zwischen Crack und Smartphone herstellen. Aber was soll damit erreicht werden? Das Smartphone Besitzer wie Cracksüchtige behandelt werden sollen? Ist das wirklich angesichts der schnellen Entwicklung zielführend?
Das ist irgendwie Themen-Hopping um sich alles so zurecht zu legen bis man mit der eigenen Argumentation Recht behält. Viel wichtiger wäre allerdings, konstruktive Vorschläge zu machen – naja, und auch realistische.
Die Gebührengeschichte ist simpel gemeint:
Zitat: „Facebook kann ich wenigstens meiden, Eure Gebühren zieht Ihr mir mit staatlicher Sanktionierung ohne jegliche Einflussmöglichkeiten aus der Tasche.“
Wer will kann ja in ‚Digitalistan‘ kritisieren, dass zu wenig informiert wird. Aber es wird informiert. Und gibt auch noch die Möglichkeit, seine eigene Meinung zu äußern. Da jetzt auch wieder den Clown raus zu lassen lässt eher vermuten, dass es hier mehr um Selbstdarstellung als um das Thema geht.
Das (Sie meinen wahrscheinlich “dass” oder “daß”) Smartphone Besitzer wie Cracksüchtige behandelt werden sollen?
JA, NATÜRLICH – WAS SONST?!
Ist das wirklich angesichts der schnellen Entwicklung zielführend?
JA, IST ES – UNBEDINGT!
Und was soll das eigentlich heißen?
Wenn eine Seuche sich schnell entwickelt, bekämpfen wir sie nicht, weil es ja eh’ keinen Zweck hat?!
… und wo bleiben die Vorschläge zur Bekämpfung???
Bei aller (berechtigten) Kritik an Facebook – geht das auch ein bisschen substantiierter?
Wo soll der Zusammenhang zwischen Apple Pay, Google Pay und der geplanten Kryptowährung liegen, außer in der Vorstellung des Autors? Und was ist an dieser schlimmer, oder vielleicht besser als an der Bitcoin?
Was genau ist an der Kryptowährung (wenn sie denn kommt und Erfolg hat) so schlimm, oder reicht die Behauptung “Facebook ist böse” einfach aus?
Warum wird nicht mehr informiert, sondern bloß noch agitiert? Kann man dem Publikum nicht selbst die Schlussfolgerung überlassen, statt es mit plumpen Forderungen wie “Soweit darf es auf keinen Fall (!) kommen” zu nerven?
Facebook kann ich wenigstens meiden, Eure Gebühren zieht Ihr mir mit staatlicher Sanktionierung ohne jegliche Einflussmöglichkeiten aus der Tasche.
…Ähhhh, nein, stimmt ja gar nicht: Ich “ermögliche” in einer “proaktiven, selbstbestimmten Weise” den “gemeinsamen Rundfunk”, auch im Internet. Was für ein Fauxpas, Entschuldigung!
Ach so, das muss ich dann vielleicht noch erklären: Das ist ein Meinungs-Blog. Also stark kommentierend. Das muss einem nicht gefallen, ist aber das KONZEPT hier. Es ist NICHT die Nachrichtenspalte. Wo, wenn nicht an solchen Orten, sollen Journalisten denn ihre Meinung sagen/schreiben dürfen?
Der Zusammenhang zwischen Google/Apple Pay und Facebook Währung ist klar: Es ist AUCH eine Zahlmethode. Für die meisten. FAKTISCH ist es deutlich mehr. Das erkläre ich auch. Bitcoin wird gar nicht erwähnt, außer von Ihnen.
Warum es meiner Ansicht nach gefährlich ist, wenn ein Facebook auch noch eine eigene, von jeder Kontrolle entkoppelte Währung auf den Weg bringt, habe ich zumindest ansatzweise verdeutlicht.
Außerdem zieht hier niemand irgendjemandem etwas aus der Tasche. Die ÖR Sender sind rechtsstaatlich verankert und demokratisch gewollt. Nicht die Sender entscheiden über Gebührenhöhen, sondern unabhängige Stellen. Der ÖR Sender ist transparent und öffentlich kontrolliert. Von Facebook kann man das nun wirklich nicht behaupten. Aber jeder kann frei entscheiden, was ihm/ihr besser gefällt. Kein Ding.
Selbst mit “Staat im Staate” ist das üble Gebaren von Facebook und anderen asozialen Netzwerken nur sehr unzureichend umschrieben:
ALLERDINGS: Organisierte Kriminalität DIESER Art hat NUR diejenige Macht, die Menschen ihr GEBEN (ähnlich wie auch Adolf Hitler keineswegs die Macht “ergriff” – sie wurde ihm GEGEBEN und die Mehrheit der Deutschen ist ihm jahrelang NACHGELAUFEN!).
Und in einer Marktwirtschaft haben immer noch die Kundinnen und Kunden die Macht und nicht die sog. “Dienstelster”!
ALSO gibt es einen einfachen Weg, Facebook und Komplicen zu entmachten und den Sumpf trockenzulegen:
ABSTINENZ UND BOYKOTT!
Nur, wie schon öfter hier von mir geschrieben , wenn auch offensichtlich tauben Ohren resp. blinden Augen:
Die SUCHT von immer mehr sog. “Nutzer*innen”, die in Wahrheit BENUTZTE sind, steht dem offensichtlich entgegen.
DA sollten Verantwortliche ansetzen – mit Auklärung, Prävention und Ausstiegshilfen.
Vielen Dank für Ihren Beitrag.