Es gibt zu viel Ramsch für Nintendos Switch

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Es gibt zu viel Ramsch für Nintendos Switch

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Der Switch geht es fantastisch. Die Spielkonsole von Nintendo hat sich deutlich mehr als 30 Millionen Mal verkauft, inzwischen gibt es für jeden Geschmack das passende Spiel. Allein in der vergangenen Woche sind 25 neue Games im Nintendo eShop erschienen. Das Problem: Die guten Spiele verschwinden langsam in der Masse billig produzierter Stangenware und Umsetzungen von uralten und kostenlosen Handy-Spielchen.

Drei Games für 15 Euro

Für 15 Euro habe ich zugeschlagen und mir ein paar Spiele jenseits von Zelda und Mario gekauft, Spiele aus der dritten und vierten Reihe. “Raining Coins” zum Beispiel. Als kleines Mädchen muss der Spieler aus Wolken fallende Münzen auffangen. Sechs Euro will der Entwickler für dieses Spielchen haben, das es seit vier Jahren schon auf dem PC gibt und seit vorigem Jahr für iOS. Kostenlos.

https://www.youtube.com/watch?v=ZGVyRmAlAXA

Das ist “Raining Coins”. Mehr hat das Game wirklich nicht zu bieten.

Weiter geht es mit “Pizza Parking”. Vier Euro. Der Spieler steuert einen Pizzaboten und muss in einem vorgegebenen Zeitlimit sein Auto parken. 72 Level gibt es, dazu lieblose 3D-Grafik, krümeligen Sound und eine vermurkste Steuerung. Kurz: Das macht keinen Spaß, ist schlecht gemacht und nervt nach dem ersten Level.

Ein Spiel noch: “Croc’s World Run”. Auf den ersten Blick habe ich eine billige Kopie von “Super Mario” erwartet. Tatsächlich entpuppte sich das Jump’n’Run aber als Abklatsch von “Super Mario Run”, mit dem Nintendo 2017 die Smartphones erobern wollte. Mit “Croc’s World Run” kommt also ein Spiel auf die Switch, das in jeder Sekunde schreit: Ich bin ein Handy-Game! Für iOS erschien “Croc’s World Run” übrigens im März vorigen Jahres. Kostenlos. Für die Switch kostet es fünf Euro.

Szene aus "Croc's World Run". (Bild: Croc's World Run | Sprakelsoft) “Croc’s World Run” ist eine simple Kopie von “Super Mario Run”. Hier die Smartphone-Version.

Shovelware werden solche Games genannt – zu deutsch “Schaufel-Ware”. Billig und in kürzester Zeit produziert, wie im Fall vieler Switch-Games schon mehrere Jahre alt und vom Smartphone oder dem PC portiert, werden diese Spiele in den Nintendo eShop geschaufelt. Und Nintendo lässt das zu. Wenn die Japaner jetzt nicht aufpassen, wird der Switch-eShop unter dieser Spieleflut zumüllen. Zum Leidwesen der Spieler, der guten Entwickler und letztlich auch für Nintendo selbst.

Shovelware schadet der Switch

Denn es gibt die vielen Perlen auf der Switch für wenig Geld, abseits von “Super Mario Kart” und Co. Nur zwischen all den schlechten Billig-Games sind sie immer schwerer aufzufinden. Ohne Bewertungssystem, ohne Kuration von Nintendo, wird der Spieler irgendwann seine fünf Euro sparen und lieber gar nicht ausgeben, als sich über irgendeinen Schrott ärgern zu müssen. Lass es nicht so weit kommen, Nintendo.

Über den Autor

Mit "Doom" fing es an; seitdem haben digitale Spiele Thomas Ruscher nicht mehr losgelassen. Wenn er nicht gerade selbst spielt, schreibt und spricht er über Battle Royale, Open Worlds, eSport, Roguelikes und alles, was sonst noch mit Games zu tun hat.

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