Auf der Gamescom gehören Technik und Emotionen zusammen. Anders ist es gar nicht zu erklären, mit wie viel Leidenschaft die Fans für ihre Spielkonsole oder ihren PC streiten. Motto: “Meine Xbox ist viel besser als deine Switch.” Dabei ist es am Ende doch nur ein mäßig attraktives Stück Plastik, das unterm Fernseher steht. Emotionslos gefragt: Brauchen wir das eigentlich noch?
Die Gamescom 2019 schafft es nicht, diese Frage zu beantworten. Die aktuellen Versionen von Playstation und Xbox haben schon viele Jahre auf dem Buckel, die Nachfolgemodelle kommen wohl nächstes Jahr auf den Markt. So lange halten Sony, Microsoft und die meisten Spiele-Entwickler die Füße still: Noch wird nicht verraten, was die nächste Konsolengeneration kann.
Wichtigstes Feature: Kurze Ladezeiten
Klar ist nur, dass die Xbox Scarlett eine SSD-Festplatte bekommen soll. Sonys Playstation wird nachziehen. Für Konsolen-Spielerinnen und -Spieler bedeutet das, was auf einem halbwegs aktuellen Gaming-PC Alltag ist: kürzere Ladezeiten; wer von einem Level ins nächste wechseln will, hat keine Zeit mehr für eine Pinkelpause, sondern kann direkt weiterzocken.
Ja, das ist gut. Aber ist das wirklich alles?
Wir befinden uns aktuell in der achten Konsolengeneration. Bei jedem Sprung lieferten die Platzhirsche eine mindestens kleine Revolution. Anfang der 90er hob das CD-Laufwerk mit gefühlt unendlicher Datenkapazität Spiele auf ein ganz neues technisches Niveau. Die Playstation 2 und die erste Xbox funktionierten als Multimedia-Stationen und machten damals noch teure DVD-Player überflüssig. 2005 gab es die ersten Konsolen mit Bewegungssteuerung. Das waren alles Gamechanger.
Bei der kommenden Konsolengeneration ist davon noch nichts zu spüren. Games-Technik aber hat immer noch das Zeug für Innovationen. Stichwort: Virtual Reality. VR für Gamer entwächst den Kinderschuhen. Spannend ist, in welche Richtung es gehen wird: Setzen sich die VR-Brillen für den Endverbraucher durch – oder die VR-Arcade-Hallen, wo man gemeinsam zocken kann und von denen es in NRW schon einige gibt?
Davon abgesehen wird die Technik nach und nach unsere Wohnzimmer verlassen. Denn der nächste große Schritt geht in die Cloud. So wie wir heute Serien gucken, werden wir in Zukunft spielen. Googles Stadia-Experiment geht im November in die Praxis. Eine teure Konsole brauchen wir dafür dann nicht mehr.
4 Kommentare
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Wenn die neuen Konsolen SSDs haben sollen, werden die dann über PCIe oder SATA laufen? Was richtige Innovation angeht muss man wohl auf Nintendo warten, die anderen Entwickler spielen eher mit Leistungsfähigkeit als mit Kreativität. Dabei gäbe es für Neuheiten noch viel Platz. Warum nicht mal eine Konsole, die die Bewegungssteuerung mittels richtiger Bilderkennung anstatt Infrarot oder so löst? Warum nicht mal mit Spracherkennung arbeiten? (Eine Internetverbindung brauchen die Konsolen heutzutage ja eh schon) lustig könnte auch ein Kontroller sein, der auf Druck reagiert also nicht nur auf Tastenanschläge sondern auch auf den Druck, der auf das Gehäuse wirkt. Klar ist nicht jede dumme Idee sinnvoll oder umsetzbar aber gehen tut noch vieles.
Das Video läuft bei mir nicht :(
Ist ja auch nur ‘ne Audio-Datei. ;)
blog.wdr.de/digitalistan/wp-content/uploads/sites/2/2019/08/190819_interview_jessica_karger.mp3
Danke fürs Verlinken, Robert! Hätte ich aber auch deutlich machen können. Sorry! :)