Vergesst die Sache mit dem Apple-Auto!

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Vergesst die Sache mit dem Apple-Auto!

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Es ist eins der hartnäckigsten Gerüchte der Techwelt: Arbeitet Apple an einem Auto? Das Wall Street Journal schrieb 2015 zum ersten Mal darüber. Jetzt hat Bloomberg nachgelegt: Apple könne sein Auto noch in diesem Jahrzehnt zur Marktreife bringen.

Die Apple-Fans in meiner Timeline triggert das regelmäßig: Steht die nächste Disruption an? Macht sich Apple daran, einen weiteren Markt umzukrempeln? Bekommt Tesla endlich Konkurrenz?

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Autonomes Fahren: Apple vs. deutsche Hersteller – WDR 5 Profit

Ich möchte eine Wette eingehen: Ja, Apple baut ein Auto. Aber nein, wir werden in den kommenden Jahren kein Auto von Apple kaufen können.

Ein Auto würde Apple zu wenig Gewinn bringen

Das geht schon beim Geld los: Apple setzt mit seinen Produkten auf exorbitante Gewinnspannen. Die Bauteile des iPhone 12 Pro zum Beispiel kosten rund 330 Euro – Apple-Kunden zahlen für dieses Gerät in Deutschland aber mindestens 1.149 Euro. Die Margen der Autobauer sprechen da eine andere Sprache. Tesla, immer wieder als Vorbild für ein Apple-Auto genannt, macht seinen Gewinn seit Jahren übrigens weniger mit Autos – sondern vielmehr mit dem Verkauf von Emissionsrechten.

Welche Rolle spielt außerdem die Zukunft der Mobilität – und die Frage, wie viele Menschen sich in Zukunft überhaupt noch Autos leisten werden? Erst recht in den Städten, in denen viele Apple-Kunden leben – die aber zunehmend autofrei werden?

Ja, Apple baut ein Auto. Es gibt Berichte über Teststrecken, über die Zusammenarbeit mit Autobauern, über den Wechsel von Fachkräften aus der Automobilbranche. Und Apple-Vorstand Jeff Williams nannte das Auto einmal „das ultimative mobile Endgerät“.

Es geht um die Kontrolle über den Bordcomputer

Aber geht es wirklich um das Auto als Hardware? Oder um die Software – die große Schwachstelle der Autobauer? Jeder, der sich täglich durch die kruden Menüs seines Bordcomputers kämpft, weiß: Es steckt eine große Chance darin, ein Betriebssystem fürs Auto zu schaffen – und damit die Grundlage dafür, dass Menschen ihre gewohnten Apps und Dienste auch im Auto weiter nutzen können.

Wer die Kontrolle über die Schnittstelle zwischen Bordcomputer und Mensch hat, wer die Spielregeln für diese Plattform bestimmt, könnte damit einen komplett neuen Markt schaffen. Denn wer sich ein Auto für 50.000 Euro leistet, der wird auch bereit sein, mehr Geld für Apps und Dienste auszugeben, als er es bisher auf dem iPhone tut.

Eine solche Plattform zu bauen, bedeutet im ersten Schritt auch, das Auto dahinter zu bauen – das wir dann aber nicht kaufen können, sondern dessen Betriebssystem wir am Ende möglicherweise in den Autos anderer Hersteller sehen werden.

Über den Autor

Dennis Horn, offline geboren 1981 in Köln, arbeitet als Digitalexperte in der ARD. Für Tagesschau und Morgenmagazin ordnet er die Entwicklungen in der digitalen Welt ein - und in Digitalistan bloggt er seit vielen Jahren darüber.

4 Kommentare

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